Gemeinschaftsgrundschule Horkesgath: Wie Kinder leichter lernen
Modellprojekt: Die Grundschule Horkesgath hilft beim Übergang vom Kindergarten ins Klassenzimmer.
Krefeld. Lese-, Schreib- und Rechenschwächen sind bei Kindern leider keine Seltenheit. Wenn diese Defizite frühzeitig erkannt werden, kann man ihnen entgegenwirken. "Wir haben eine Schuleingangsdiagnostik in Verbindung mit einem Einschulungsparcour entwickelt, die es Erzieherinnen und Lehrern ermöglicht, Fähigkeiten wie Unzulänglichkeiten der Kinder zu ermitteln", berichtet Hildegard Reintges. Dazu wurden eine Motopädin und eine Erzieherin in Teilzeit verpflichtet.
Die Schulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Horkesgath hat zusammen mit ihrem Kollegium innerhalb des Projekts "Selbstständige Schule" einen Maßnahmenkatalog angestoßen, der auch für andere Grundschulen wegweisend sein könnte. "Die Kinder kommen aus rund 20 Tagesstätten mit zum Teil unterschiedlichen Voraussetzungen zu uns, so dass es nahe lag, den Übergang in die Schule zu harmonisieren." Daher sei es sinnvoll, sich über Förderkonzepte auszutauschen und den Kindern zu ermöglichen, ihre künftigen Lehrer und die neue Umgebung durch Klassenbesuche kennen zu lernen.
In einem ersten Schritt wurden mit den umliegenden Kitas gegenseitige Hospitationen von Lehrerinnen und Erzieherinnen durchgeführt. "Seither ist das Verständnis füreinander stark gewachsen und ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch einschließlich einer gemeinsamen Jahresplanung etabliert", so Reintges. Ziel aller Maßnahmen sei die Harmonisierung des Übergangs aus der Vorschule in die Schule, die Verbesserung der Schuleingangsqualifikation und ein gemeinsamer Qualitätsstandard für ein standortbezogenes Bildungskonzept.
Dies sei umso wichtiger, als die Schule einen großen Einzugsbereich habe, der durch die Neubaugebiete Schicksbaum und Süchtelner Straße entgegen dem Trend expandiere. Der Zenit werde 2008 mit 440 Schülern erreicht; 2003 waren es nur 230.
Erfolgreich sei auch die Maßnahme zu beurteilen, aus Erst- und Zweitklässlern jahrgangsübergreifende Klassen zu bilden, wobei die jüngeren von den älteren Schülern lernen können.
Die Mittel, die durch das Modell "Selbstständige Schule" seit 2003 bereitgestellt werden, kommen der Schulleiterin gerade recht: "Wir wollen ja nicht nur den Kindern den Schuleinstieg erleichtern, sondern sie auch nach modernen Methoden unterrichten." Entsprechend hat die aus Schulleitung und Lehrkräften gebildete Steuergruppe sich im Schulmanagement weitergebildet, zum Beispiel in Teamentwicklung, Moderation, Projekt- und Konfliktmanagement.
Teile des Kollegiums haben sich außerdem an der projektbezogenen Fortbildung zur kommunikativen Unterrichtsentwicklung beteiligt, die Kinder befähigt, leichter zu lernen. "Unser ganzes Kollegium hat sich auf den Weg gemacht, Ideen umgesetzt und an einem Strang gezogen", lobt Reintges das Engagement, wodurch sich auch die Sensibilität und das "Klima" verbessert haben.
"Die hochwertige Fortbildung war für viele Lehrkräfte ein Aha-Erlebnis und hat sie darin bestärkt, den Unterricht zu ändern. Die Elemente des kooperativen Lernens werden sogar in unserem schulischen Alltag eingesetzt, etwa in Konferenzen", sagt Reintges.
Die Schule: Die Städtische Gemeinschaftsgrundschule Horkesgath, Ganztagsgrundschule mit 14 Klassen. Schulleiterin: Hildegard Reintges Gegründet 2003 400 Schüler, 23 Lehrer (inkl. Teilzeit), 8 Erzieherinnen (für die Nachmittagsbetreuung von 90 Schülern) Horkesgath 50, 47803 Krefeld, Ruf: 6506886,