Kempener Feld: Ein Paradies für Familien
Das alte Kasernengelände bietet viele Chancen für Krefeld. Man muss sie nur nutzen.
Kempener Feld. Seit fast zehn Jahren liegt das ehemalige britische Kasernengelände "Bradbury Barracks" an der Kempener Allee brach - mit Ausnahme einiger Handwerksfirmen, die sich dort angesiedelt haben. Wenn die Gebäude nicht bald renoviert werden, verkommt die Bausubstanz, und die Renovierungs- und Ausbaukosten steigen.
Friedrich Noth, Kreisvorsitzender der Seniorenunion, hat deshalb Vertreter von Stadtverwaltung, Immobilienorganisationen, Banken und Stadtentwicklungsgesellschaften zu einem öffentlichen Workshop ins Seniorenheim an der Westparkstraße eingeladen. Noth stellt sich ein attraktives Wohngebiet vor, in dem junge Familien neben Senioren in barrierefreien Wohnungen leben.
Ziel des Workshops ist es, das Projekt von Fachleuten aller Art beleuchten zu lassen, um die Chancen und Risiken für eine Umsetzung zu ermitteln.
Zum Auftakt umreißt CDU-Ratsherr Hans-Josef Ruhland, was dabei zu berücksichtigen ist: das Einpassen des Projekts ins Stadtbild, die Frage des Eigentums, die soziale Integration sowie vor allem der Denkmalschutz, der für alle Gebäude und den großen Exerzierplatz besteht.
"Der Denkmalschutz muss kein Hindernis, sondern kann eine Chance für Nutzer und Investoren sein", betont Beigeordneter Thomas Visser und zeichnet ein sehr harmonisches Bild von Gebäuden und großzügig angelegten Freiflächen. Die ehemalige Kaserne soll als Mischgebiet für verschiedene Wohnformen, Geschäfte und soziale Dienstleistungen wie Ärzte entwickelt werden.
Ein Riesenvorteil sei die hervorragende Infrastruktur. Allerdings genüge es nicht, an den Häusern neue Klingelschilder anzubringen. Die auf Soldaten zugeschnittenen Wohnräume müssten dem Bedarf aufwändig angepasst werden.
Die Vertreter von Sparkasse und Volksbank verweisen darauf, dass in einer Zeit, in der es kaum Neubauten gibt und Investoren eine Rendite von mindestens fünf Prozent erwarten, ein solches Projekt schwer zu vermarkten sein wird. Einen harten Wettbewerb um Investoren sagen auch Stadtentwickler und Vertreter der Immobilienbranche voraus.
Hans-Dieter Krupinski, ehemaliger Ministerialdirigent im NRW-Bauministerium, empfiehlt Krefeld als "Verlierer der Vergangenheit bei der Ansiedlung von Familien" diese Chance zu nutzen und einen Wohnpark zu schaffen, der für junge Familien gleichermaßen attraktiv ist wie für Senioren.