Konzert in der Alten Kirche: Gospel heißt, mit dem Herzen zu rufen
„The Gospel Family of Christ“ zeigt vor internationalem Publikum in der Alten Kirche, was sie drauf haben.
Krefeld. Die Alte Kirche in der Innenstadt ist gut gefüllt. Die Wissenschaftler, die sich noch kurz zuvor mit dem "Verhältnis von Religion zu Wissenschaft und Technologie" befasst hatten, klatschen schon mal den Rhythmus mit: Ein Gospel-Abend ist Teil des Programms beim neunten deutsch-amerikanischen Historiker-Symposium in Krefeld.
"The Gospel Family of Christ" mit ihrer Chorleiterin Angelika Rehaag geben sich redlich Mühe, den amerikanischen Zuhörern zu imponieren: "Wir wollten unseren Gästen zeigen, dass wir ein anspruchsvolles amerikanisches Kulturprogramm auf die Beine stellen können", sagt Friedhelm Kutz vom Stadtmarketing. Schon beim zweiten Stück ist klar: Das Ziel ist erreicht. Die Alte Kirche rockt und swingt. Der Chor der Krefelder Gospel-Academy füllt mit den Stimmen seiner 20 Sängerinnen und Sänger akustisch wie optisch den Kirchenraum.
Die Akteure, die mit einem hohen Anspruch so genannte Contemporary Black Gospel Music singen und in roten langen Talaren auftreten, sind rhythmisch mit dem ganzen Körper dabei. Die Gospels und Spirituals bezieht der Chor überwiegend aus den Vereinigten Staaten. Chorleiterin Angelika Rehaag setzt mit hoher Konzentration und körperlicher Intensität ein großes Engagement in den Chor, mit dem sie bereits zu Workshops und Konzerten in Deutschland, der Schweiz und in Amerika unterwegs war.
Einige Lieder singt der Chor a cappella, bei den anderen erweist sich Martin Drazek am Klavier als hörbarer und ebenso einfühlsamer Begleiter. Natalia Antczak und Christina Schreinemacher glänzen mit Soli und Führungsstimmen. Das Programm schlägt den Bogen von Liedern zu Bibeltexten über Lobpreisungen bis zu bekannten Liedern wie "He's got the whole world" oder "Rock my soul". "Gospel heißt, mit dem ganzen Herzen zu rufen", sagt Rehaag, die sich sichtlich freut, einmal vor internationalem Publikum aufzutreten.