Schüler freuen sich über ihre Verkehrsinsel
Schüler des Berufskolleg Vera Beckers haben sich für eine sichere Überquerung der Straße eingesetzt – mit Erfolg.
Krefeld. Der Bürgersteig ist voll mit Schülern, viele laufen zwischen den vorbeifahrenden Autos schnell über die Westparkstraße zum Bäcker oder zur Bushaltestelle. Manche stehen auf dem Mittelstreifen und warten, bis auch die Gegenseite frei wird.
Diese Szene spielt sich vor dem Berufskolleg Vera Beckers täglich und schon seit vielen Jahren so ab. Neu ist allerdings, dass der Weg zu Bus und Bäcker nicht mehr so gefährlich ist wie früher: Eine Verkehrsinsel teilt die Straße, die dadurch verengt wurde, und die Autos automatisch langsamer fahren lässt.
Dass es nun die Verkehrsinsel gibt, haben sich die Schüler des Berufskollegs Vera Beckers hart erkämpft: "Schon in den 90er Jahren wurden die ersten Briefe an die Stadt geschrieben", erzählt Schulsprecherin Rebecca Clemens. Passiert sei damals nichts: "Wir bekamen die Antwort, dass sich an dieser Stelle noch nie ein Unfall ereignet habe, weshalb eine Veränderung nicht notwendig sei", so die Schulsprecherin.
"Wir müssen natürlich abwägen, wo wir die Steuermittel unserer Bürger einsetzen", sagt dazu Hartmut Könner, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. "Da, wo Unfälle passieren, müssen wir erst mal vorrangig handeln."
Doch die Schüler ließen nicht locker: "Nachdem sich auch nach Jahren nichts tat, haben wir eine Demo organisiert", erzählt Rebecca Clemens. Als die Medien darüber berichteten, wurde die Schülervertretung kurz darauf zu einer Sitzung der Bezirksvertretung West eingeladen. Wenig später ist der Beschluss gefasst: Die Insel wird gebaut.
Ein Erfolg für die Schüler, aber nicht alle freuten sich: "Wir hatten eigentlich eine Ampel gefordert." Eine Ampel hätte statt der 6500 Euro für die Insel 120000 Euro gekostet.
"Wir werden die Westparkstraße aber weiter im Auge behalten", verspricht Könner: "Langfristig denken wir über den Bau eines Kreisverkehrs nach." Der würde allerdings ähnlich viel kosten wie eine Ampel.