Projekt: Kultur auf der Baustelle
Im Sommer gibt es auf dem Ostwall Kunst und Kaffee zwischen Baggern und Bahnen.
<strong>Krefeld. Das Betreten der Baustelle ist ausdrücklich erwünscht. Wenn im Sommer auf der westlichen Seite des Ostwalls Gehweg und Straße erneuert und auf der östlichen neue Schienen für die Straßenbahn gelegt werden, ist Aktion angesagt. Dann wird nicht nur gehämmert, geschweißt, gegraben und gestampft, dann ist Krefelds meistdiskutierte Meile Ostwall zugleich Bühne zugleich für ein ganz besonderes Spektakel: "Baustelle Zukunft - Krefeld macht mobil" heißt das Projekt, das Kunst und Kultur zwischen Arbeiter, Presslufthämmer, Sand und Steine bringt. Die kulturelle Baustellenarbeit geschieht innerhalb von "Ab in die Mitte! Die City-Offensive NRW". Zum vierten Mal nimmt Krefeld daran teil. Und so gut wie diesmal lief es noch nie: "Krefeld ist eine der erfolgreichsten Städte im Wettbewerb", freut sich Oberbürgermeister Gregor Kathstede. "Von den rund 134 000 Euro Gesamtkosten hat das Land den Höchstbetrag von 60 Prozent übernommen", sagt Friedhelm Kutz, Abteilungsleiter Stadtmarketing. "Den Rest teilen sich Stadt, Handel und Sponsoren."
Dafür bekommen die Krefelder tolle Dinge geboten: Im Kreuzungsbereich Stephanstraße/Ostwall entsteht ein "Mobilitätscafé", das umrahmt von Baucontainern, als eine Art Beachcafé mit Liegestühlen, Aktionsbühne und Konzerten aber auch mit vielen Informationen zum Fortgang der Bauarbeiten auf den Ostwall einlädt. Als "Lockvögel" werden Künstler unterwegs sein, die zu Mitmachaktionen einladen.
"Querdenker" begleiten die Passanten schauspielernd, tanzend und musizierend vom Ostwall weg über den "Walk of Music" und die "Krähenpassage" in die Innenstadt. Die City-Offensive wendet sich gegen sinkende Besucherzahlen, Leerstände und Attraktivitätsverluste in den Innenstädten.
"Ab in die Mitte" soll ein Impulsgeber sein. "Verkehrsraum ist auch Lebensraum und nicht nur Raum, in dem Autos durchfahren", denkt Frauke Schnell von der Firma Imorde Projekt- und Kulturberatung Münster. "Mit den Potenzialen muss man sich auseinander setzen."
Diesmal dauert die Präsentation nicht zehn Tage wie es noch bei "Krefeld platzt" oder "Ortswechsel" war, sondern fünf Wochen. Zeit, in denen sich Bauarbeiter und Künstler nicht ins Gehege kommen sollen. Es gibt viel Zeit und Raum, ungewöhnliche Akzente und Markierungssteine zu setzen.
Termin: Die Veranstaltung "Baustelle Zukunft - Krefeld macht mobil" findet vom 18. Juli bis 23. August statt. Los geht es unter anderem am ersten Tag mit der Band "Idea". Am letzten Tag hat sich Bauminister Oliver Wittke angesagt.
Programm: 70 Akteure mit 50 Aktivitäten sind insgesamt geplant. Ein Programmheft wird kostenlos ab 18. Juni im Rathaus, der Tourist-Information und den Buchhandlungen ausliegen. weitere Informationen im Internet: