Schüler sammeln mit Blut Spenden
Ein Film über das Hilfsprojekt Target von Rüdiger Nehberg beeindruckte die jungen Männer nachhaltig.
Krefeld-Mitte. Was ein Film alles bewirken kann: Als Simone Römer, Wirtschafts-Lehrerin an einem Krefelder Berufskolleg, ihrem Abschlussjahrgang die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete TV-Reportage "Karawane der Hoffnung" zeigte, waren ihre Schüler nachhaltig beeindruckt. Die Schilderung des Kampfes von Annette und Rüdiger Nehberg mit ihrer Organisation Target gegen die weibliche Genitalverstümmelung ging dann auch nicht spurlos an den 18 bis 20 Jahre alten Männern vorbei. "Sie haben sich spontan gesagt: Das müssen wir irgendwie unterstützen", erinnert sich Römer.
Im Ergebnis entschlossen sich die rund 20 Schüler, die gerade ihr Fachabitur machten, zu einer nicht ganz alltäglichen Spendenaktion. Sie gingen geschlossen zu einem Blutspendetermin und sammelten das Geld für Target. "In ihrer Freizeit wohlgemerkt", freut sich die Lehrerin über das außerschulische Engagement. 400 Euro kamen so zusammen.
Begeistert war auch Rüdiger Nehberg, als ihn Römer über die Aktion unterrichtete. "Ihre Mail hat mein Herz einige Luftsprünge machen lassen und mich tief berührt. Ihnen und jedem einzelnen Spender möchte ich einen superherzlichen Dank sagen. Solche Nachrichten sind wie Kerosin auf meinen Motor. Blut spenden für die geschundenen (und oft verblutenden) Mädchen eines anderen Kulturkreises - etwas Größeres kann ich mir kaum vorstellen. Es ist eine unvergleichliche Geste höchster Menschlichkeit", schrieb der Target-Initiator.
Auch Filmemacher Bernhard Albrecht hat sich bedankt. "Uns freut es, dass die ,Karawane’ so eine Nachhaltigkeit entfaltet - Fernsehfilme werden ja sonst oft am Tag nach der Ausstrahlung vergessen. Das ist bei diesem Thema und diesem Film anders." est