Theater von unten: Kinder entdecken ihr Talent
Mit dem Theater möchte die Stadt Kinder für kulturelle Aktivitäten begeistern.
Krefeld. Kinder und Jugendliche aufgepasst! Wenn derzeit Menschen mit einer großen roten Kiste an belebten Plätzen in der Stadt auftauchen, ist Spannung angesagt. Zwei Theaterpädagogen sind für das "Theater von unten" unterwegs und animieren zum Mitmachen. Jeder, der möchte und neugierig ist, kann sein Talent entdecken oder einfach nur Spaß haben. Zwei Medienexperten des Berufskollegs Glockenspitz filmen die Szenen. Das Gesamtprojekt ist beim städtischen Fachbereich Jugend- und Beschäftigungsförderung beheimatet und mündet in einem Kinder- und Jugendfilmfestival im November.
"Wir möchten die jungen Leute ansprechen, die sonst keinen Zugang zur Kultur haben und selbst sozial und finanziell benachteiligt sind", sagt Norbert Axnick vom Fachbereich. "Sie sollen für die kulturelle Aktivität begeistert werden, sich mit dem eigenen Leben auseinandersetzen und Dinge selbst gestalten lernen." Keiner könne erwarten, dass sie von alleine kommen, so Axnick weiter.
In drei Modulen wird das Gesamtprojekt durchgeführt: An erster Stelle stehen die mobilen Aktionen mit neun Theaterpädagogen, die in Zweierteams auftreten und die bereits Premiere hatten. "Wir waren im Stadtwald und haben zwei bunt gemischte Gruppen von Jugendlichen angesprochen", berichtet Fachbereichs-Mitarbeiterin Monika Bender-Schettler.
"Es hat hervorragend funktioniert." Das Oberthema war "Gesellschaftliche Benachteiligung", konkret wurde die Ausgrenzung unter der Prämisse "Du bist nicht dabei" erarbeitet. Zweieinhalb Stunden dauerte die gemeinsame Arbeit, die Spaß machte, gefilmt wurde und auf Wunsch der Jugendlichen mit einem Happyend schloss. Requisiten hierfür waren in der roten Kiste verborgen.
Im zweiten Baustein sind einzelne Theaterproduktionen in der städtischen Kulturwerkstatt "Juks" geplant. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten der Durchführung: Junge Leute mit Handicap, die im Freiwilligenzentrum ehrenamtlich tätig sind, haben die Chance aufzutreten und die "Jung-Schauspieler" von den Plätzen in Krefeld auch. Diese Modelle können die bestehenden Juks-Angebote ergänzen.
Namen: Das "Theater von unten" trägt seinen Namen nach den Kellerräumen von Juks und hat auch eine programmatische Bedeutung.
Finanzierung: Seine Kosten von 20 000 Euro werden vom Land mit 70 Prozent bezuschusst.
Zukunft: Geplant ist in zwei Jahren ein Kinder- und Jugendfestival von Kresch und der Stadt. Vielleicht sind dann viele neue junge Schauspieler vom "Theater von unten" dabei.