WZ-Bus: Eine Lösung für den Formerweg
Anwohner haben sich über Lärm- und Geruchsbelästigung durch warmlaufende Schulbusse beschwert – eine Lösung ist in Sicht.
Krefeld. Über die massive Lärm- und Geruchsbelästigung von warmlaufenden Bussen haben sich Anwohner des Formerwegs in Lindental bei der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung West beschwert. Diese Belästigung geht von acht Bussen aus, die eine Privatfirma aus Aachen für den Schulverkehr einsetzt. Auf einem Freigelände laufen morgens diese Fahrzeuge warm, damit sie den nötigen Druck für die Bremsen ausbauen können. Nachdem die WZ das Thema aufgegriffen hat, scheint eine Lösung in absehbarer Zeit möglich zu sein.
Anwohner Sascha Kalwa bekommt vom dem Lärm der Busse selbst nichts mit. "Ich höre wirklich nichts und habe keinen Grund, mich zu beschweren", sagt er. Außerdem sei es notwendig, dass die Motoren der Busse warm laufen müssen.
"Das Warmlaufen ist gar nicht nötig", sagt hingegen Hermann Brand. Er hat früher Omnibusse in der Waggonfabrik in Uerdingen gebaut und kennt die Problematik, die eigentlich keine ist: Denn die Druckluft kann extern in das Bremssystem via eines Adapters, einer Füllkupplung, zugefügt werden. "Diese Technik ist mindestens 50 Jahre alt." Innerhalb weniger Minuten sei so der notwendige Druck aufgebaut. "Das ist eine ganz einfach Möglichkeit." Man brauche nur Druckluft auf dem Gelände. "Das Warmlaufenlassen ist so eine reine Bequemlichkeit." Die Alternative bedeute mehr Arbeit. "Und wer macht die sich schon?" Das Laufenlassen im Leerlauf schade zudem dem Motor.
Von Lärm und Gestank bekommen Hans van de Bergh und Friedrich Bökels nichts mit. "Wir leben hier in einer ruhigen Wohngegend. Von den Bussen, die morgens die Motoren heiß laufen lassen, habe ich noch nie etwas mit bekommen", sagt Bökels. Anwohnerin Gerda Schoog ist zwar nicht durch die Lärmbelästigung direkt betroffen, aber: "Die Umweltverschmutzung ist nicht in Ordnung."
Eine ganz andere Sicht auf die Dinge hat Norbert Jansen, der in unmittelbarer Nähe zum Bus-Abstellplatz wohnt. "Wo früher einmal Vogelzwitschern war, laufen jetzt ab morgens halb sechs die Dieselmotoren warm. Eine Belästigung ist das auf jeden Fall. Vorher gab es wenigstens eine Lärmschutz-Zone vor dem Gelände, die ist jetzt aber weg. Bei den Bussen handelt es sich um alte Kisten, die keinen Umweltstandards entsprechen. Dabei gibt es doch heutzutage Alternativen, wie zum Beispiel Hydraulik-Anlagen", meint er.
Die Situation am WZ-Bus entspannt sich schlagartig, als Burkhard Kuphal von den SWK die Anwohner über den aktuellen Stand der Dinge informiert. "Wir nehmen die Anwohner-Beschwerden sehr ernst", sagt Kuphal, Leiter der Instandhaltung Fahrzeuge, Infrastruktur. Bei den acht Bussen handelt es sich aber nicht um SWK-Fahrzeuge. Die Busse gehören dem Aachener Unternehmen Taeter, das seit einem Jahr in Krefeld die Schul- und Bäderfahrten im Auftrag der Stadt durchführt. Weil die Firma keine Abstellmöglichkeit in Krefeld hatte, half die SWK aus - gegen Bezahlung. Doch damit ist bald Schluss. "Die Fahrzeuge werden in absehbarer Zeit anderswo abgestellt", verspricht Kuphal. Zurzeit würden noch Gespräche geführt und die SWK helfen bei der Suche nach einem neuen Standort.