Geschichte Werkfeuerwehr blickt auf 125 Jahre Geschichte zurück

Uerdingen · Feierlichkeiten im Chemiepark: Die Uerdinger haben am Donnerstag einen besonderen Geburtstag gefeiert. Ihr Fazit: Vieles hat sich geändert, aber eine Sache ist gleich geblieben.

Das erste motorisierte Fahrzeug bekam die Werkfeuerwehr im Jahr 1928 - hier steht die Feuerwehr auf der Duisburger Rheinseite mit dem Uerdinger Werk im Hintergrund.

Foto: Bayer History & Archives

Mehr als 45 000 Tage und Nächte arbeitet die Werkfeuerwehr des Chemieparks bereits für die Sicherheit von Mitarbeitern und Anwohnern. „In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die tägliche Arbeit zwar verändert, aber unser Bestreben nach Sicherheit für Werk, Mitarbeiter und Anwohner ist geblieben“, sagte der Leiter der Werkfeuerwehr Krefeld-Uerdingen, Lutz Bartelniewöhner, bei der Feierstunde in der Fahrzeughalle am Donnerstag. 125 Jahre ist die Werkfeuerwehr nun alt.

Unter den zahlreichen Gratulanten waren neben Vertretern der Feuerwehr und der Stadt auch vier ehemalige Werkfeuerwehr-Chefs: Joachim Krosch (1980-1997), Hans Hagen (1997-2002), Lars Friedrich (2002-2008) und Heinz Wissenberg (2008-2016). Über ihren Besuch freut sich der aktuelle Betriebsleiter Bartelniewöhner besonders: „Dass alle ehemaligen Chefs hier sind, zeigt die besondere Verbundenheit zu Wache und Chemiepark.“

Die Werkfeuerwehr wurde 1894 von Edmund ter Meer gegründet – eine zwölfköpfige Betriebsfeuerwehr des Chemieparks. Seitdem hat sich viel verändert. Ein Bild von 1901 zeigt die Feuerwehr-Mannschaft vor dem alten Wasserturm in zeittypischen Uniformen. Ihre Ausrüstung bestand aus tragbaren Leitern und einer mobilen Wasserspritze. Das Werk vergrößerte sich in den kommenden Jahren und somit auch die Mannschaftsstärke und Ausstattung der Brandbekämpfer. 1914 hatte der Betrieb bereits 1600 Mitarbeiter (heute sind es mehr als 8000).

Ein Feuerwehrmann verdiente damals alle 14 Tage 63 Mark. Zu dieser Zeit lief man bei der Werkfeuerwehr zu Fuß, mit Holzkarren und läutender Glocke zum Einsatz – heute besitzt sie einen großen Fuhrpark mit technisch aufwendigen Einsatzfahrzeugen und Blaulicht. Während die Werkfeuerwehrleute vor 100 Jahren jährlich zu rund 150 Bränden ausrücken mussten, sind es heute nur etwa 20. „Das hat nicht nur mit der technischen Ausstattung zu tun“, erklärte Bartelniewöhner. „Heutzutage legen wir einen Schwerpunkt beim vorbeugenden Brandschutz. Wenn dann doch mal etwas geschieht, sind wir so gut vorbereitet, dass wir die Situation schnell unter Kontrolle bringen können.“

In den 1950er Jahren wurde auch ein Rettungsdienst in der Wache eingerichtet. Aufgrund des enormen Wachstums wurde die alte Wache in der Nähe der Rheinuferstraße zu klein und ein neues Gebäude in der Mitte des Werkes geschaffen, in dem die Werkfeuerwehr bis heute beherbergt ist. In den 1970er Jahren arbeiteten 65 Mitarbeiter in 23 verschiedenen Funktionen bei der Werkfeuerwehr. „Damals haben wir noch Ledermäntel getragen. Das war zu der Zeit Standard“, berichtete Bartelniewöhner. „Besonders sicher oder angenehm war die Kleidung allerdings nicht. Im Einsatz, bei großer Hitze, zog sich das Leder zusammen und bei Nässe wurde es unglaublich schwer.“ Erst seit etwa 20 Jahren gibt es spezielle Schutzkleidung, die Feuerwehrleute gezielt vor den unterschiedlichsten Einflüssen schützt.

Heute arbeiten bei der Werkfeuerwehr in Uerdingen 110 Mitarbeiter. Red