Kulturfest Süd: „Wichtig ist nur, wie man miteinander umgeht“

Krefeld-Süd. Ein wenig seltsam wirken die jungen Leute vor der Bühne auf dem Platz der Wiedervereinigung, wie sie dort Luftgitarre auf Schirmen spielen. Beim Stadtteilkulturfest im Krefelder Süd-Bezirk ist die Mobile Theatergruppe des Jugendamtes allerdings nur einer der Programmpunkte.

Sie begleitet die gesamte Veranstaltung mit spontanen Theatereinlagen.

„Das Bühnenprogramm ist sehr abwechslungsreich“, meint auch Martin Brendle, Bezirksvorsteher Krefeld Süd. „Ich organisiere das Fest nun schon zum vierten Mal, aber eigentlich hat meine Frau dieses Jahr die ganze Arbeit geleistet.“ Gisela Brendle-Vierke moderiert das Fest.

Neben kulinarischen Genüssen wie Reibekuchen von der Karnevalsgesellschaft Uzvögel und Spezialitäten des türkischen Kulturvereins Ekin sind Vertreter der Schulen und Kindergärten des Bezirks gekommen. Sie informieren über ihr Angebot und bieten Mitmachaktionen für die Kinder — so auch einige Lehrer der Gemeinschaftsgrundschule Buchenstraße/Lewerentzstraße, die aus Holzstöcken Waldgeister basteln.

Sabine Vieten, Konrektorin der Schule, erklärt: „Wir wollen zeigen, dass Dinge, an denen man sonst einfach vorbeigeht, auch zu etwas zu gebrauchen sind. So können die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen.“ Sie seien jedes Jahr hier vertreten. „Das Fest auf diesem Platz gefällt uns sehr gut, weil man viele Bekannte trifft und sich austauschen kann.“

Währenddessen steht die Rockmusikgruppe der Krefelder Musikschule auf der Bühne und lockt immer mehr Menschen aus der Umgebung mit Liedern wie „Sailing“ und „Knockin’ on heaven’s door“ an. Brendle schätzt die Menge inzwischen auf 400 Menschen.

Auch Frank Meyer, Bürgermeister der Stadt Krefeld, ist angetan. „Es ist wichtig, dass solche Veranstaltungen stattfinden, damit sich sie Bürger begegnen.“ Und der Krefelder Süden sei etwas ganz Besonderes. „Er ist geprägt durch die Multikulturalität. Hier ist es nicht wichtig, woher man kommt, sondern wie man miteinander umgeht. Das ist toll.“

Auch das vielfältige kulturelle Angebot wird gelobt. Verschiedene Künstler wie Renate Popp, Miku und Gabriele Leigraf stellen ihre Bilder und Skulpturen aus. Das sei auch wichtig, findet Bernd Albrecht, Vorsitzender des Bürgervereins Süd-West. „Der Süden ist der Kunststadtteil schlechthin und durch dieses Fest wird er nochmal stark aufgewertet.“

Er ist sich sicher, dass eine solche Veranstaltung in Krefeld einzigartig ist. Einzigartig sind auch die Mädchen der Regenbogenschule, die unter der Leitung der Tanzlehrerin Pinar Ürküt einen Türkischen Tanz vorführen.