Kita-Kinder müssen umziehen
Eltern der Einrichtung am Kreuzweg ärgern sich, dass sie wegen des Umbaus nun weite Wege auf sich nehmen müssen.
Krefeld. Ab Mai sollen die 67 Kinder der städtischen Tageseinrichtung (Kita) Kreuzweg in Linn für sechs Monate in den ehemaligen evangelischen Kindergarten an der Schwertstraße umziehen. Die Linner Einrichtung soll umgebaut und um 20 Plätze zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren erweitert werden.
Vor der jüngsten Sitzung des Elternbeirats am Kreuzweg zeigt sich der WZ gegenüber eine Reihe von Müttern besorgt und verärgert. Da sie Nachteile für ihre Kinder befürchten, wollen sie nur anonym Stellung beziehen.
Die Entfernung von Linn bis zur Schwertstraße beträgt knapp fünf Kilometer. „Für Eltern, die kein Auto haben, ist das mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach eine Zumutung“, sagt eine der Mütter. Eine weitere Mutter räumt die Notwendigkeit des Umbaus der Kita ein. „Aber wir haben auch mehrere Vorschläge gemacht, wie wir hier im Stadtteil ausweichen könnten.“
Eine Frau habe geweint, als sie gehört habe, wo die Kinder untergebracht werden sollen. „Das ist eine alleinerziehende junge Mutter, die einen Ausbildungsplatz in Aussicht hat. Mit dem Umweg über die Schwertstraße kann sie das aber zeitlich unmöglich schaffen. Sie muss die Ausbildung wohl abschreiben.“
Sorgen machen sich die Eltern auch über den Zustand der Räume an der Schwertstraße. „Von außen sieht das nicht sehr einladend aus. Vor einem Umzug möchten wir uns gerne auch innen umsehen.“ Der evangelische Kindergarten an der Schwerstraße wurde vor sieben Jahren geschlossen. Er beherbergte damals drei Gruppen.
Die Stadt nutzt das Gebäude, um vom Umbau betroffene Tageseinrichtungen für Kinder zeitweise dorthin auszuquartieren. Zuletzt waren die Kinder von der Remscheider Straße in Fischeln an der Schwertstraße untergebracht. Diese Kita wurde ebenfalls umgebaut und für die U3-Betreuung erweitert.
Die Stadt hat gestern im Unterausschuss Ausbau U3-Betreuung die kurz- und mittelfristigen Planungen für die Kitas vorgelegt. Sie möchte 2014 die Neubauten der Kitas Krützboomweg in Fischeln und Gatzenstraße in Verberg sowie den Umbau der ehemaligen Erich-Kästner-Schule an der Kölner Straße mit jeweils 100 Plätzen in sechs Gruppen fertigstellen.
Neben der Kita Kreuzweg (um 18) wird auch die An de Dreew in Hüls um 16 Plätze erweitert. Angepasst an den U3-Bedarf werden die Kitas Am Kempschen Weg (16) und Niederbruchstraße (12 Plätze). Die Fertigstellung von zwölf weiteren Baumaßnahmen verzögert sich wegen des Nothaushalts voraussichtlich um ein Jahr.
Dazu zählen die Erweiterungen der Kitas Peter-Lauten-Straße (22 Plätze), Hermannstraße (18) und Ritterstraße (16), Wilhelmstraße (10) sowie die Anpassung der Kitas Kuhleshütte, Am Kinderhort, Bacherhofstraße, Breite Straße, Dieselstraße, Leuther Straße und Steckendorfer Straße. Die dort geplanten U3-Plätze stehen somit erst ab dem Kindergartenjahr 2015/16 bereit.