1500 Bäume: Ein neuer Wald für Krefeld
Auf einer 1,3 Hektar großen Fläche in Oppum wurden 1500 neue Bäume gepflanzt.
Krefeld-Oppum. Neun Prozent Wald sind für eine Stadt von der Größe Krefelds ziemlich wenig. Damit sich der Bestand vergrößert, wird aufgeforstet. Fleißige Männer vom Fachbereich Grünflächen, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Kreisjägerschaft spuckten am Wochenende in die Hände, griffen zur Schaufel und schufen in Oppum auf einer 1,3 Hektar großen Ackerfläche einen neuen Wald.
„An einer so großen Pflanzaktion war ich noch nie beteiligt“, sagt Karl Weckes, der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft in Krefeld. „Ich finde sehr gut, was hier passiert.“
Mit der Maschine werden große Rillen in den Boden gefurcht, dahinter befinden sich die Männer. Einer gibt einen jungen Baum oder Strauch an, der nächste pflanzt und zwei weitere treten das Gewächs an. Es geht wie am Fließband. Die insgesamt acht beteiligten Männer haben Spaß.
1500 Bäume werden in die Erde gesetzt. „Es sind Stieleichen, Hainbuchen, Vogelkirschen und Winterlinden“, erklärt Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen. „Der biologische Wert eines großen Waldes ist besser, als der eines kleinen“, begründet er die Aktion an dieser Stelle. „Deshalb forsten wir da auf, wo schon Wald steht. Außerdem behindern wir die Landwirtschaft auf diese Weise am wenigsten.“
Es wird ein so genannter gestufter Waldrand entstehen. Auf Eichen, Linden und Kirschbäume folgen die niedrigeren Hainbuchen und Ebereschen. Dann werden 1200 Gewächse wie Haselnuss, Weißdorn, Schneeball, Pfaffenhütchen und Wildrose gesetzt und ihnen folgt ein zehn Meter breiter Saumstreifen aus Gras und Kräutern. „Hier können sich Schafgarbe und Kerbel entwickeln.“
Die neue Waldfläche bereichert die Landschaft, erschließt einen neuen Erholungsraum für den Menschen und bietet Platz für die Tierwelt. Thies: „So soll die Nachtigall hier ihren Platz finden. Rehe und Hasen haben darüber hinaus im Herbst einen Rückzugsraum.“
Um die jungen Pflanzen vor hungrigen Tieren zu schützen, wird das Gelände ein bis zwei Jahre eingezäunt. Thies: „Danach wird der Zaun beseitigt. Die eichenen Pfähle bleiben stehen und können verrotten.“
Diese Aktion ist auch ein Zeichen im Internationalen Jahr der Wälder, das NRW-Umweltminister Johannes Remmel ausgerufen hat. In diesem Jahr werden noch weitere 5500 Baume in bereits vorhandene Wälder gesetzt.