Beim Fußball die Lehre im Blick

Der SV und Azubi-fit unterstützen junge Menschen beim Einstieg in die Berufswelt.

Krefeld-Oppum. Die neue Fußballsaison beginnt nach der Sommerpause und auch die Endrunde bei der Ausbildungsplatz-Suche ist bei vielen sportbegeisterten Schülern eingeläutet. Diese Ausgangslage nutzen der Sportverein Oppum und die Tochtergesellschaft Azubi-fit der Bildungszentren des Baugewerbes (BZB), um gemeinsam junge Menschen beim Einstieg in die Berufswelt zu unterstützen.

"Leider kommen viele Jugendliche erst fünf vor zwölf und fragen beim Verein um Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz nach", beschreibt Axel Müller das Problem. "Deshalb haben wir uns zusammen mit den BZB entschlossen, eine langfristige Kooperation einzugehen", so der Vereinsvorsitzende. Ausgewählter Jahrgang sind die 15- bis 16-Jährigen der B1-Jugend.

"Unsere Gesellschaft hilft Jugendlichen, einen geeigneten Bauberuf zu finden und vermittelt sie an Ausbildungsbetriebe", beschreibt Christoph Lanken den Service. Der fachliche Leiter von von "1,2,3 Azubi-fit" berichtet, dass die BZB bereits mit allen sieben Krefelder Hauptschulen erfolgreich bei der Berufsorientierung zusammenarbeiten.

Jetzt suche man gezielt den Kontakt zu Sportvereinen. Nach zwei Tennisclubs und dem TSV Bockum sei der SV Oppum nun der vierte Partner. Dessen B1-Jugendtrainer Frank Kröger ist dankbar für die Kooperation. "Die Jungs denken mehr ans Fußballspielen als an den zukünftigen Job."

Da sei es förderlich, ihnen auf die Sprünge zu helfen. Pascal Motzner (15) aus der B1 weiß zum Beispiel noch nicht, welchen Beruf er ergreifen soll. Mannschaftskamerad Timo Erkes (16) will nach dem Vorbild der Mutter Sozialversicherungsfachangestellter werden - "weil ich dabei viele Kontakte habe".

Firat Izin (16) hat in der Hauptschule am Danziger Platz mit der Technikerklasse schon ein Jahr lang einmal pro Monat die BZB besucht und dort ein zweiwöchiges Praktikum absolviert. Er ist sich sicher: "Es soll ein Bauhandwerksberuf werden."

Bei der Suche nach dem richtigen unter den 17 verschiedenen Bauberufen will ihm Lanken helfen, denn es gibt weit mehr als die bekannten Maurer, Dachdecker, Fliesenleger und Zimmerleute: etwa den Holz- und Bautenschützer. Die Palette reicht aber auch weiter bis in den akademischen Bereich des Bauingenieurs. "Die Eignung von Jugendlichen für die verschiedenen Berufe stellen unsere Fachleute in kürzester Zeit fest."

"Gewinner der Kooperation sind die Jugendlichen", stimmen Müller und Lanken überein. Der Verein profitiert vom Sponsoring in Form von Bandenwerbung und auf den Trikots.