Spielhölle statt Brauhaus?
Am WZ-Mobil warnt der Architekt vor der Konkurrenz.
Krefeld-Uerdingen. Mit einem fertigen Exposee des Projekts Uerdinger Brauhaus am WZ-Bus erschienen. Mit Bürgern diskutierte der Architekt, der lange in Uerdingen gelebt hat und nun in Duisburg-Friemersheim einen ehemaligen Bauernhof bewohnt, angeregt die Pläne.
Gollner berichtete zunächst von den noch nicht abgeschlossenen Gesprächen mit der Bahn zum Kauf des Gebäudes. "Ein Konkurrent möchte im alten Bahnhof eine Spielothek eröffnen", hat der Architekt erfahren. Wie finanzstark und hartnäckig ein solcher Interessent sei, habe sich an anderen Stellen in der Stadt bereits gezeigt. Umso wichtiger sei es, einen Bebauungsplan aufzustellen, der das ganze Areal samt Vorplatz mit Bahnhofspark neu ordnet. Voraussichtlich wird der Stadtrat am 14. April dieses Verfahren einleiten.
Sehr interessiert an den Plänen ist Hermann Terfoorth. Vor allem das viele Grün überrascht den Uerdinger. "Es wäre ja schön, wenn hier endlich was passieren würde." Ein Brauhaus nach dem Vorbild des "Schumachers" in Friemersheim, das der Architekt Arno Gollner ebenfalls geplant hat, sei auf jeden Fall eine gute Idee.
"Eine Anbindung zu anderen Gastronomiebetrieben muss sein", ergänzt Gollner. Ein Radrundweg vom Restaurant im Stadtpark Uerdingen, den künftigen Objekten Rheinblick und Dujardin sowie entlang der alten Stadtmauer wie dem Casino oder am Marktplatz sei das Optimum.
"Ich bin jeden Tag hier. Aus dem Uerdinger Bahnhof lässt sich doch etwas machen", ist Friedrich-Aloys Müller überzeugt. "Sonst verrottet das alles." Zu viel müsse sich gar nicht am Gebäude ändern. In Süddeutschland, wo Müller oft zu Besuch ist, seien Backsteinbauten wie der Bahnhof in Uerdingen echte Hingucker.
"Und fahren Sie mal nach Kempen. Das sieht da am Bahnhof auch richtig schön aus. Warum schafft man das nicht hier?" Wichtig sei aber, dass sich nicht nur äußerlich etwas ändere. "Auch innen muss sich etwas tun." Beim Beispiel Kempen greift Architekt Gollner das dortige Beispiel "Park- and Ride-Anlage" auf. Sie ist mit Bäumen gesäumt und direkt mit den Bahnsteigen verbunden.
Der Plan für den Parkplatz am Bahnhof Uerdingen sieht eine Erweiterung hinter dem Wohnhaus an der Bahnhofstraße vor, die Einfahrt würde auf die andere Seite der Straßenbahnhaltestelle verlegt. "Das hätte den Vorteil, dass der Verkehr vor dem Bahnhofsgebäude verschwindet", so Gollner.
Auch im WZ-Internetforum (www.wz-krefeld.de) wird eifrig über die Pläne diskutiert. Die große Mehrheit sieht sie positiv. Für Georg-Peter Schröder ist der Bahnhof nur ein Anfang: "Wohnen, einkaufen und feiern am Strom ist Uerdingens Zukunft. Fängt man am Bahnof an und plant weiter in Richtung Rhein, gemeinsam mit Dujardin und Fußgängerzone - Uerdingen wird eine Perle am Rhein."
Skeptisch zeigt sich Rolf-Bernd Hechler: "Wenn ich mir das Gerangel um den Bockumer Bypass ansehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein so gutes Konzept in Krefeld eine Chance hat."