Der schwimmende Biergarten auf dem Rhein
Vor einem Jahr hat Pächterin Inga Nykiel einen ehemaligen Kohleschlepper zum Ausflugsziel gemacht.
Krefeld. Derzeit ist die Brücke, die vom Festland zur schwimmenden „Rheinoase“ führt, fast vollends hinuntergelassen, weil der Wasserstand in dem Wasserbecken direkt am Rhein nicht gerade hoch ist. „Noch zwei Monate zuvor stand das Wasser hier zwei Meter höher“, sagt Inga Nykiel, die Pächterin des „schwimmenden Biergartens“.
Direkt am Rhein fungiert der Yacht-Club Krefeld als Besitzer des ehemaligen Kohleschleppers, der heute eine Außenterrasse besitzt und direkt an den Anlegestellen des Yacht-Clubs an der Bavaterstraße beheimatet ist. „Ich habe die Bewirtung hier vor einem Jahr übernommen“, sagt Nykiel, die durch Freunde auf den Yacht-Club und dessen damals etwas heruntergekommenes „Clubhaus“ aufmerksam geworden war. „Nachdem ich ein paarmal aushilfsweise als Kellnerin hier gearbeitet habe, hat man mich im Februar des vergangenen Jahres gefragt, ob ich nicht hauptverantwortlich die ,Rheinoase’ leiten will“, erklärt die Pächterin.
Nach der Renovierung des Außenbereichs platzt der „schwimmende Biergarten“ vor allem in den Sommermonaten fast aus allen Nähten. „Unsere Lokalität ist nicht nur für die Mitglieder des Yacht-Clubs geöffnet. Jeder kann zu uns kommen und sich von den selbstgemachten Kuchenspezialitäten oder den Salaten sowie dem Gegrillten überzeugen“, sagt Nykiel.
Auf ihrer Durchreise mit dem Boot machen oft viele Skipper hier Rast und lassen es sich für ein paar Nächte oder einen kurzen Zwischenstopp in der „Rheinoase“ gutgehen. „Im vergangenen Jahr gab es drei Studenten, die auf dem Weg zum Schwarzen Meer waren. Weil es ihnen bei uns so gut gefallen hat, sind sie aber einfach drei Tage bei uns geblieben.“
Bis zu 100 Boote können an den Bootsanlegestellen Platz finden, und auch für kurzfristig eintreffende Wasserfreunde findet sich immer ein Plätzchen. Von dem „Rheinbecken“ sind es nur wenige Meter bis zum Rhein, von dem aus die Bootsfahrer oft nach Duisburg, Düsseldorf und Neuss aufbrechen. „Es kommen aber auch immer mehr Radfahrer zu uns, seitdem der Radweg Düsseldorf mit Krefeld direkt am Rhein entlang verbindet“, so die Pächterin. Für die Bootstouristen gibt es seit kurzem auch eine Dieseltankstelle für die Schiffe. „Auch Toiletten und Duschen stehen bei uns zur Nutzung bereit“, erklärt Nykiel, die sich freut, dass sie vor einem Jahr den Schritt gewagt hat, mit der „Rheinoase“ dem leichten Wellengang zu trotzen und für die Besucher einen Ort der Entspannung abseits des Schiffsverkehrs zu schaffen.