Ein Tag in der Ritterzeit
Beim mittelalterlichen Erlebnistag gab es zahlreiche Aktionen für die ganze Familie. Andrang herrschte auch im nahegelegenen Hausenhof, der Außenstelle des Zoos.
Krefeld. Der Sonntag hat in Linn ganz im Zeichen der Familie gestanden. Auf der Burg fand ein mittelalterlicher Erlebnistag für Familien statt, und nur ein paar Gehminuten entfernt erwartete der Hausenhof, die Außenstelle des Krefelder Zoos, die Besucher zum Tag der offenen Tür.
Wären nicht die vielen modern gekleideten Besucher im Vorhof der Burg Linn gewesen, hätte man sich ohne weiteres in die Blütezeit der Burg zurück versetzt fühlen können. Mittelalterliche Musik spielte, und überall liefen Ritter, Burgfräulein und Menschen in historischen Gewändern herum. Eltern und Kinder konnten an vielen traditionellen Spielen teilnehmen, sei es Bogenschießen, Jonglieren, Sackhüpfen oder Tauziehen. "Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Eltern die Kinder nicht einfach irgendwo abstellen, sondern auch selbst mitmachen können", sagt Nicole Pannenbecker vom Kinder- und Familienbüro der Stadt, das sich an der Organisation des Tages beteiligt hat. Im Burginnenhof wurde original mittelalterlich gekocht, gesponnen und auf der Harfe gespielt.
"Die Kinderführungen Anfang des Jahres sind so gut angenommen worden, dass wir nun einen Tag für Eltern und Kinder anbieten wollten", sagt Sabine Jörissen, Verwaltungschefin der Burg. Besondere Beachtung fanden auch die Mitglieder der Linner Ritterrunde, die den Sturm auf die Burg mit Pfeil und Bogen nachstellten.
Nach einem Fußmarsch konnte der Hausenhof erreicht werden. Hier kamen die Zoo-Mitarbeiter kaum zum Verschnaufen. War eine Führung durch den ehemaligen Gutshof gerade beendet, warteten draußen auch schon die nächsten Besucher. Denn für gewöhnlich ist die Außenstelle nicht für interessierte Tierfreunde geöffnet. Die nutzt der Zoo etwa als Ausweichquartier bei Umbauarbeiten oder als Quarantänestation, wenn neue Tiere kommen.
"Die Gehege sind so ausgelegt, dass von der Raubkatze über Äffchen bis hin zum Vogel alles drin gehalten werden kann", sagt Diplom-Biologe Thomas Dornbusch vom Zoo. Gerade weil so selten Besucher da sind, waren viele Tiere verschreckt. Die Waldhunde im Außengehege haben sich den Tag über lieber in ihrer Hütte aufgehalten. Wegen der Arbeiten im Regenwaldhaus sind zudem die Sakiäffchen und Flughunde nach Linn ausquartiert worden. Sie sind Besucherströme zwar gewöhnt, sind aber ebenfalls ein wenig irritiert. "Sie sind jetzt seit vier Wochen hier und haben sich an die Ruhe gewöhnt", erläutert Dornbusch. Für die Tokos und die Rennvögel ist der Aufenthalt im Hausenhof für eine längere Zeit geplant. Sie haben im Zoo Jagd auf andere Vögel gemacht und wurden deswegen sozusagen unter Arrest gestellt.