Schon aus der Ferne hört man die Jungs ihre Waren anpreisen, die direkt von der Wagenrampe an den Mann gebracht werden. Mit Gesängen wie „Die Aale und die Lachse war’n die ganze Nacht auf Achse“ oder „Fallari, Fallara, der Pasta-Mann ist wieder da“ werden die Besucher angelockt.

Hat sich erst einmal eine Menschentraube vor einer der Verkaufsrampen gebildet, gibt es für die Hamburger Jungs kein Halten mehr. Es wird rumgepöbelt und gescherzt, auf Kosten und mit aktiver Beteiligung der Zuschauer. „Lassen sie sich nicht vom Nudelverkäufer ansprechen, der spricht jeden an, der nicht bei drei auf dem Baum ist“, empfiehlt Helmut Kunz alias Wurst-Wattwurm den Besuchern.

Gekontert wird just in dem Moment von Nudel-Ralli, Ralf Bornemann: „Wer geil bescheißt, wird schneller reich. Um 5 Euro hat der seine Preise innerhalb eines Jahres erhöht.“ Als Verkäufer auf dem Fischmarkt ist man nicht auf den Mund gefallen. Mit flotten und frechen Sprüchen quatschen sie Vorbeiziehende an und sorgen für lautes Gelächter.

Während sich Wurst-Wattwurm als „Wohltäter der Menschen“ bezeichnet, spricht Nudel-Ralli von sich als der „Messias aus dem Nudelparadies“. In diesen Tagen verwandelt sich der historische Marktplatz in einen Fischmarkt mit Hamburger Flair.

Das findet auch Sabrina Faber, die mit ihrer Familie bereits zum vierten Mal dabei ist und schon eingekauft hat: „Man kann sich von der Stimmung mitreißen lassen und erahnen, wie es in Hamburg zugeht. Es macht Spaß zu hören, wie sich die Jungs gegenseitig unterbuttern.“

Bei dem einen mag das ein netter Nebeneffekt sein, aber für andere ist es der ausschlaggebende Grund, nach Uerdingen zu kommen. „Wir warten auf das Spektakel und wollen nur zugucken“, erzählt Elke Buch.

Das Lachen der Zuschauer spornt die Hamburger Jungs an, sich weiter gegenseitig runterzuputzen und die Zuschauer für sich zu gewinnen. Ganz nach Nudel-Rallis Motto „Und Dein Geld will ich auch noch.“