Hundesportverein: Hoch hinaus beim Parcours

Mit einem Turnier feierte der Hundesportverein sein 90-jähriges Bestehen.

Krefeld. „Bitte alle A3er zur Parcoursbegehung!“ tönt es über den Platz des Hundesportvereins Uerdingen. Rund zwei Dutzend Zweibeiner folgen dem Aufruf und betreten die Wiese. Sie spazieren an den Geräten vorbei und führen ihren noch nicht anwesenden Hund über Hindernisstangen oder durch einen engen Slalomparcours. Manche drehen sich auf genau der Stelle, wo später auch der Hund die Kurve kriegen soll.

Zum 90. Geburtstag hat die Uerdinger Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde die Vorentscheidung der Landesgruppe Nordrhein für die deutschen Meisterschaften an Land gezogen. Die Jugend und Junioren bis 21 Jahre kämpften am Samstag mit ihren Hunden im Agility-Bereich um die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft.

Auf der Wiese rackert sich gerade eine junge Frau mit ihrem Hund ab, doch der Vierbeiner ist übereifrig. Die Richterin in der Platzmitte streckt die Hand hoch, damit die Protokollanten am Rand sehen können, dass ein Fehler gemacht wurde. „Läuft ein Hund am Gerät vorbei, ist das eine Verweigerung“, erklärt Ursel Cochems, die erste Vorsitzende der Ortsgruppe. „Dreimal verweigern, dann ist man raus. Das geht manchmal fix!“ Doch nicht nur Schäferhunde zeigen, wie sportlich sie sind. „Wir nehmen alle Hunde im Verein auf, weil bei Agility alle Rassen starten.“

Für die erste Ausbildung der Hunde ist Christa Hillebrand zuständig; sie leitet die Welpenstunde und die Junghund-Ausbildung. „Es ist wichtig, dass die Leute lernen, mit ihren Hunden zu spielen und so eine Beziehung zu dem Tier aufzubauen“, sagt sie. „Viele vergessen, dass der Hund nicht nur Auslauf, sondern auch geistige Beschäftigung braucht.“

Das ist auch für Christina Sölter ein wichtiger Aspekt in der Beschäftigung mit ihrer Schäferhündin Sadie. „Mir ist klar, dass ich mit ihr noch mehr mental arbeiten muss als mit der vorherigen Hündin.“ Manchmal hört sie frotzelnde Bemerkungen von anderen Hundefreunden: „Jetzt geht’s zum Unterricht?!“ Doch das stört Sölter herzlich wenig.

Um Sadie gut auszulasten, hat sie sich für die Disziplin Obedience (Gehorsam) entschieden. Ihr Ideal ist, Sadie die Kommandos möglichst leise zu geben. Doch auf dem Platz ist das weniger gefragt, denn der Richter möchte das Kommando hören, um bewerten zu können, ob der Hund das Geforderte getan hat. Pfuschen gilt auch nicht beim Hundesport.