Kakteenfreunde pflegen stacheliges Hobby
Von Mai bis Oktober gibt die Krefelder Ortsgruppe der Kakteen-Gesellschaft jeden zweiten Sonntag Tipps zur Pflege der Pflanzen und räumen auch mit Vorurteilen über die Gewächse auf.
Uerdingen. Müssen Kakteen das Wasser tee-löffelweise bekommen und ver-tragen sie Rauch? Diese und viele andere Fragen beantworten die Kakteenfreunde der Deutschen Kakteen-Gesellschaft von Mai bis Oktober jeden zweiten Sonntag am Gewächshaus im Botanischen Garten.
Nach seiner Aufstellung 1996 haben sie es zur Hälfte mit Kakteen und anderen Sukkulenten bepflanzt und auch die Pflege übernommen. Darauf ist Helmut Schwab als langjähriger Vorsitzender der Krefelder Ortsgruppe sehr stolz.
Schon als Kind erfreute er sich an den Kakteen im Elternhaus. Bis zum Gewächshaus mit hunderten Kakteen im eigenen Garten dauerte es allerdings noch einige Jahre.
Seine stacheligen Freunde bekommen hier den idealen Lebensraum. Am besten gedeihen sie auf sandigem, mineralischen Boden. Im Sommer wird alle 14Tage kräftig gegossen, wogegen es im Winter kühl, trocken und hell sein sollte, nicht aber nasskalt. In dieser Zeit entwickeln sich die Knospen für das nächste Jahr, ähnlich wie beim Weinstock. Dann blühen sie in allen Farben und Formen. Die Heimat der Kakteen ist die amerikanische Westküste bis hinunter nach Patagonien mit Schwerpunkt in Mexiko. Dort wachsen sie in Halbwüsten, wo sie von gelegentlichem Regen oder Tau leben.
Als erster hat sie Kolumbus unter der Bezeichnung Melonenkaktus mit nach Europa gebracht. Richtig in Mode kamen Kakteen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Frachtschiffe ganze Ladungen dieser "exotischen Pflanzen" aus der neuen Welt nach Europa brachten.
So kam es fast zwangsläufig zur Gründung der Deutschen Kakteen-Gesellschaft anno 1892 durch Professor Dr. Karl Schumann in Berlin. Allein in Deutschland hat der Verein heute etwa 4500 aktive Mitglieder. Über die Aktivitäten der Krefelder Ortsgruppe informiert ihr Vorsitzender Helmut Schwab.