Kinder jagen Parksünder

projekt Schüler des Gymnasiums am Stadtpark stellen eine Woche lang Eltern zur Rede, die im Halteverbot parken.

Selbst Sturm und Regen konnten die engagierten und aufmerksamen Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a des Gymnasiums am Stadtpark gestern Mittag nicht aufhalten: Nach der sechsten Stunde waren sie Verkehrssündern vor ihrem Schulgebäude auf der Spur. „Viele Eltern holen ihre Kinder mittags ab, parken im Halteverbot und gefährden dadurch unsere Sicherheit, sowohl Fußgänger als auch Radfahrer“, sagen Patrizia Fuß und Annemieke Evers. „Wir sprechen sie an, wenn sie hier parken, und verteilen unsere Flyer.“

Eine ganze Aktionswoche lang haben die Schüler für ihr Projekt eingeplant. Manche Autofahrer zeigen sich einsichtig und verlassen nach der Ansprache durch die Kinder das Parkverbot. Eine weitere Mutter meint: „Wenn ich wegfahre, dann sehen mich meine Kinder ja nicht.“ Der Rat: „Parken Sie an anderer Stelle und kommen Sie zu Fuß zurück.“ Bei anderen wiederum ist die Reaktion heftig: „Mischt Euch nicht ein in das, was ich mache. Das geht Euch nichts an.“

Doch die Mädchen und Jungen verteilen mutig ihre weißen Zettel an der Nikolaus-Groß-Straße. Bei schlechtem Wetter sind es mehr, bei gutem weniger. Neben dem Effekt, die Erwachsenen auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen, hat ihr Projekt noch einen weiteren Zweck: Die Klasse nimmt damit am Verkehrswettbewerb „Richtig verkehrt“ teil, der vom Verkehrs-, Schul- und Innenministerium des Landes ausgelobt wird.

„Wir haben gemeinsam beschlossen, mit diesem Projekt daran teilzunehmen, und uns sinnvolle Schritte dafür überlegt“, berichten die beiden Mädchen. Vor der Aktion zählten sie die Autos, die im Halteverbot stehen, schossen Fotos und haben ein Plakat mit den Ergebnissen erstellt. Danach wurden die Flyer hergestellt. Sie sind mit einem Halteverbotsschild als Hintergrund versehen und mit Text, der auf den Fehler aufmerksam macht und andere Parkmöglichkeiten aufzeigt. „Danach werden wir den Verkehr wieder beobachten, die Autos zählen, Fotos fertigen und wieder ein Plakat mit den Ergebnissen erstellen.“