WZ-Mobil: „Der See läuft doch unter Wert“

Der Elfrather See ist der Lieblingsplatz vieler Krefelder. Am WZ-Mobil erklären sie, warum.

Krefeld. Erst hat er das goldene Rennen des Deutschland-Achters bei den Olympischen Spielen bejubelt, dann ist er in den Elfrather See gesprungen. Matthias Keulen ist selber Ruderer, er trainiert auch auf dem See, aber heute ist er zum Baden gekommen: „Dafür gibt es in Krefeld keinen schöneren Ort. Ich bin den ganzen Sommer über hier.“ Etwaige Hautirritationen durch Vogelexkremente sind ihm egal: „Hatte ich auch schon — am ganzen Körper. Vor drei Jahren war das. Ich bin aber trotzdem weiter schwimmen gegangen.“

Paul Helmus sieht das nicht ganz so lässig. Er findet, die Stadt sollte die Gänse-Population durch stärkere Bejagung reduzieren. Außerdem ist er der Ansicht, dass größere Teile des Gewässers zum Baden freigegeben werden sollten: „Der See läuft doch unter Wert.“ Trotzdem hält auch er den E-See im Sommer für den schönsten Ort in Krefeld. Kurz überlegt er, ob der Hülser Berg ihm diesen Rang ablaufen könnte, kommt dann aber zu dem Schluss, dass er das nicht kann: „Ich bin eben ein Wasserfan.“

Auch Désirée Rochfalski mag den See. Sie ist aus Berlin angereist, um Freunde zu besuchen und beeindruckt, wie „sauber und ruhig“ es auf den Wiesen am Elfrather See ist: „In Berlin ist alles immer viel dreckiger.“

Auch für Heinz Vick ist der Elfrather See auf jeden Fall einer der schönsten Plätze Krefelds. „Hier ist doch alles. Parkplätze sind da, es gibt Toiletten und Duschen, Tischtennisplatten und sogar Rutschen für die Kinder.“ Seit Jahren kommt Vick mindestens einmal in der Woche zum See, um Fahrrad zu fahren oder spazieren zu gehen. „Das einzige, was ich hier nicht mehr tue, ist schwimmen, da hab ich mal rote Pickel von bekommen.“

Elfriede Steinbach fährt auch oft mit dem Rad den See entlang. Dennoch, sagt sie, die Stadt könne die Anlage durchaus mehr pflegen. „Die Büsche hier müssten mal radikal zurückgeschnitten werden. Von vielen Bänken aus kann man den See überhaupt nicht einsehen.“ Außerdem beschwert sich die Krefelderin über die verschmutzen Wiesen. „Viele der Hundebesitzer lassen die Hundehaufen einfach liegen. Auf die Wiese setzen geht da nicht.“

Ute Schmidt handelt da vorbildlich. Wenn sie mit ihren beiden Hunden am See spazieren geht, bringt sie Plastiktüten mit, um den Kot zu beseitigen. Außerdem schätzt sie den See für das sportliche Angebot. „Mein Sohn segelt im Segelklub, mit meiner Tochter schaue ich gleich nach einem Surfkurs.“

Auch Regine Sager läuft hier oft mit ihrem Hund. Vorwürfe gegenüber den Hundebesitzern kann sie nicht verstehen. „Die Krefelder haben das hier fantastisch geregelt. Das Miteinander klappt gut, die Hunde vertragen sich untereinander und ich finde es hier auch sehr sauber.“

Seit zwei Wochen verbringt auch Eva Schicks ihre Urlaubstage am Elfrather See. „Ich fahre nicht in den Urlaub, hier hab ich trotzdem Ruhe. Rumliegen, etwas lesen und Leute gucken — das klappt hier super“, ist ihre Meinung.