Ältester Eichenwald steht in Verberg
Bis zu 250 Jahre alt sind die etwa 30 Bäume nahe gut Auric.
Krefeld. Ein Turmfalke flattert aus der wuchtigen Krone der alten Eiche, als Werner Holthaus den kleinen Wald am Rande Verbergs betritt. Auch ein Feldhase flüchtet, als der Eigentümer der etwa 30 Eichen mit forschem Schritt das Grundstück beschreitet. "Es ist der älteste Eichenwald in der Stadt Krefeld", sagt Holthaus. Bis zu 250 Jahre alt seien die Eichen. "Es gibt zwar Eichen im Stadtgebiet, die deutlich älter sind. Aber nirgendwo gibt es so viele alte Bäume nebeneinander", sagt der studierte Diplom-Designer.
Michael Streubel vom Presseamt bestätigt die Aussagen von Werner Holthaus. "Der kleine Eichenwald wurde deshalb als geschützter Landschaftsbestandteil deklariert. Außerdem wurden vor einiger Zeit am Rande des Waldes zusätzliche Eichen gepflanzt."
Das Problem: Viele Jahre wurde die Pflege des Waldes am Wirtschaftsweg, der die Rather Straße in Traar mit der Gatzenstraße in Verberg verbindet, vernachlässigt. Meterhoch türmen sich Brombeergestrüpp, wilde Sträucher und Unkraut empor. Die alten Bäume können von den vielen Spaziergängern und Radfahrern kaum gesehen werden.
Das möchte Werner Holthaus ändern und den Blick in den Wald öffnen. Das Gestrüpp soll verschwinden, ein stark beschädigter Zaun erneuert werden. Derzeit führt der Eigentümer Gespräche mit dem Besitzer von Gut Auric, Gerald Wagener, der auf der gegenüberliegenden Seite der Eichensiedlung Pferdekoppeln betreibt. "Es könnten Pferde zwischen den Bäumen weiden, das würde die alten Eichen zusätzlich aufwerten", sagt Holthaus.
Das wiederum sieht die Stadtverwaltung skeptisch. "Es würde die Gefahr bestehen, dass die Pferde junge Triebe der Eichen fressen und die Bäume damit beschädigen", sagt Sprecher Michael Streubel. Daher müssten nach den ersten Gesprächen, die bereits geführt wurden, weitere folgen. Generell sei man jedoch "entzückt", wenn sich die derzeit unbefriedigenden Situation am Rande des Wirtschaftswegs verbessern würde. gon