Bockum: Wird Bypass wieder geöffnet?
Volker Krüger (SPD) sieht in der Unterschriften-Aktion eine Kampagne gegen die Bezirksvertretung Ost.
Krefeld. Beim Thema Bypass am Bockumer Platz bleibt die Diskussion lebhaft und kontrovers. Nach der Berichterstattung der WZ in den vergangenen Tagen meldete sich nun Volker Krüger zu Wort. Er sitzt für die SPD in der Bezirksvertretung (BZV) Ost und ist Stellvertreter von Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Brockers (CDU). "Ich halte das Vorgehen einiger weniger Bockumer für eine Kampagne gegen die Bezirksvertretung, bei der mit falschen Argumenten gekämpft wird", sagte Krüger.
So sei das Argument "Unfälle" am Ende des Bypasses von den Unterschriftensammlern nur vorgeschoben. "Unfälle haben bei der Entscheidung der BZV in keinster Weise eine Rolle gespielt. Es ging bei der einstimmigen Entscheidung einzig und allein darum, den Bockumer Platz zu beruhigen und zu verschönern", erklärte Krüger. Ähnliche Maßnahmen, beispielsweise auch um den Verkehr aus dem Ortszentrum zu verbannen, seien in Fischeln, Linn oder Traar längst umgesetzt, Bockum sei quasi nur ein Nachzügler. Auch von einem Nein der SWK weiß er nichts. Dass die Bypass-Sperrung nur ein erster Schritt sei, sieht Krüger ein. Für die gesamte Umgestaltung des Platzes seien Gelder beantragt. "Wir müssen nun die Haushaltsberatungen für 2008 abwarten", weiß das BZV-Mitglied. Wie viel Geld beantragt worden ist, wollte Krüger nicht sagen. Aus dem Tiefbauamt verlautete aber, dass es sich um etwa eine halbe Millionen Euro handelt. Laut SPD soll die Verwaltung zudem ein von ihr zu erarbeitendes Konzept für den Platz in einer Bürgerversammlung vorstellen.
Sollten die Fraktionen den Antrag ablehnen oder aufschieben, wird es voraussichtlich zu einer Wiederöffnung des Bypasses kommen. "Sollte 2008 nichts passieren, werden wir darüber sicher nachdenken", sagte Krüger. Die Chancen, dass etwas passiert, stehen hingegen nicht schlecht. Im Rathaus wurde das Thema inzwischen dem Vernehmen nach zur Chefsache erklärt. Das Thema wird fortan von Beigeordneten für Planung und Bau, Thomas Visser, behandelt.
Einen Erfolg kann die Bürgerinitiative für die Öffnung des Bypasses inzwischen verbuchen. Die Ampelschaltung am Rathaus, wo die Fußgängerampel für den Rückstau der Autos verantwortlich ist, wird am Dienstag geändert. Dann erhalten Pkw länger "grün". "Durch die Urlaubszeit und zahlreiche Störungen an Ampeln im Stadtgebiet konnten unsere Mitarbeiter nicht früher die Schaltung ändern", erklärte Hartmut Könner, Leiter des Tiefbauamtes.