Christus-König: Zum 100. Geburtstag kommt der Bischof
Die Pfarre geht in einen Gemeindeverbund über.
Verberg. Bis vor hundert Jahren mussten die Verberger Katholiken bis nach Bockum laufen, wenn sie sonntags in die Kirche wollten. Das waren sie 1896 satt. Sie wollten eine eigene Kirche und gründeten einen "Kapellverein". 196 Männer unterschrieben damals das Gesuch, Frauen hatten kein Wahlrecht. Es dauerte zwölf Jahre, bis am 23. November 1908 die erste Messe in der Christus-König-Kirche gefeiert wurde.
Gefeiert wird das Jubiläum auf den Tag genau: am Sonntag, 23. November, in einem Pontifikalamt. Zum Hundertjährigen hat sich nicht nur Oberbürgermeister Gregor Kathstede angesagt, sondern auch der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff. Im Pfarrheim gibt es nach der Messe einen Empfang für alle Mitglieder und Freunde der Gemeinde. Die können auch eine Chronik erhalten, die zum Fest herauskommt.
Als 1907 nach der Krefelder Eingemeindung von Bockum - dem auch Verberg zugeordnet war - die Strukturen klar waren, wurde im Februar 1908 mit dem Bau der Kirche in der Vreed begonnen. Sie ist heute vom Europaring aus ein sichtbares Zeichen bürgerschaftlichen Selbstbewusstseins. Denn ähnlich wie die Entstehung der Gemeinde Herz-Jesu in Bockum war auch der Verberger Kirchbau nicht einem frommen Stifter zu verdanken.
Die Kirche war innigster Wunsch der Verberger Katholiken, die zur Bausumme 54000 Mark beitragen wollten. Architekt der Kirche war Eduard Endler. Im September 1896 genehmigte das Generalvikariat den Kirchenbau. Bis 1904 brachten die Verberger gut 13000 Mark zusammen.
Selbstbewusstsein bescherte den Verbergern der vorherige Regionaldekan Dr. Alfred Düppengießer, der zu seinen Gottesdiensten viele Gläubige von außerhalb anzog. "Düppi" wird auch nach seinem Tod im Frühjahr 2006 hoch verehrt. Seitdem ist Johannes Sczyrba von St. Anna in Personalunion auch Pfarrer von Christ-König.
Er hat die Samstagsmesse von Anna nach Verberg verlegt und begrüßt dort regelmäßig viele Gläubige aus seiner Stamm-Pfarre. Für die Sonntagsmesse um 9.30 Uhr sucht der Pfarrgemeinderat, der von Dr. Arno Kaiser geführt wird, jeweils einen Geistlichen.
Wo die Rolle von Christ-König in den künftigen Kirchen-Strukturen liegt, steht noch ebenso offen wie der Zuschnitt der Fusionen und der "Gemeinschaft der Gemeinden" (GdG). Johannes Sczyrba ist aber sicher, "dass wir die Kirche im Dorf lassen."