Das Fitnessprogramm der Weltmeisterin
Zurück zu den Wurzeln: Ruderin Lisa Schmidla stellt sich in ihrer ehemaligen Schule am Kaiserplatz den Fragen der Kids.
Krefeld. Die Herbstferien stehen vor der Tür. Trotzdem sitzen die Sechstklässler auch in der letzten Stunde noch gebannt im Forum der Gesamtschule Kaiserplatz. Kein Wunder, sie haben eine Weltmeisterin zu Gast. Lisa Schmidla holte bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Amsterdam Gold im Doppelvierer.
„Ich habe mein Abitur mit der Note 3,1 bestanden und meine schlechteste Note hatte ich glaube ich in Mathe. Aber ich habe in der Zeit ja auch viel trainiert“, sagte die 23-Jährige, als ein Schüler sie nach ihrer schlechtesten Note fragt. Auch andere Fragen zu ihrer Schulzeit am Kaiserplatz beantwortet die Sportlerin offen und locker. Um einen Tadel sei sie „gerade so drum rum’ gekommen.“ Die Lieblingsfächer waren, natürlich neben Sport, Biologie und Englisch.
Auch Anna konnte als auserwählte Fragestellerin ihrer Klasse der Ruderin einige interessante Antworten entlocken. „Macht dir das Rudern immer Spaß?“, fragte die Zehnjährige. „Es gibt auch Zeiten, da macht das Training keinen Spaß. Zum Beispiel im Winter, wenn der Kanal schon fast zugefroren ist und es kalt ist“, sagt Schmidla und fügt hinzu: „Aber, wenn man dann bei einer WM um Medaillen rudert, weiß man, warum man das macht.“
Die Schüler kommen ins Staunen, als Schmidla, die das Rudern in einer AG der Gesamtschule kennenlernte, erklärt, wie viel sie für ihre Erfolge trainiert. Mit zwölf Jahren habe sie einmal pro Tag gemäßigten Kraftsport gemacht. Nach kontinuierlicher Steigerung trainiere sie jetzt vier bis fünf Stunden pro Tag, auch am Wochenende. Und das parallel zum Journalistikstudium in Dortmund. „Man hat wenig Zeit, aber an der Uni kann man sich die Kurse gut einteilen. Ohne das Rudern könnte ich nicht leben“, sagt Schmidla.
Die amüsante Fragerunde war der Abschluss einer Projektwoche zum Thema „Fitness und Gesundheit.“ Jan von der Heydt hatte die Idee, die Weltmeisterin einzuladen. „Die Kinder haben zum Beispiel in der Küche selber Müsli zubereitet und an einem Fitnesstest teilgenommen“, erklärt der Didaktische Leiter. Auch als Von der Heydt die Schüler in die Ferien entlässt, wollen einige noch nicht direkt nach Hause gehen. Stattdessen holen sie sich lieber noch ein Autogramm bei der sympathischen Weltmeisterin.