Eärpelstour: Wenn sechs Gaststätten an einem Strang ziehen
Kartoffeln mal anders: Ob als Püree, Salmstrudel, am Spieß oder als Schnaps - die Krefelder ließen es sich schmecken.
Krefeld. Wenn sechs Konkurrenten achtmal an einem Strang ziehen, dann muss schon was los sein: Die "Eärpelstour" in Verberg und Kliedbruch brachte wieder Hunderte aus ganz Krefeld und darüber hinaus auf die Beine. Die Wirte hatten sich angestrengt und kartoffellastige Speisekarten zusammengestellt, die Zapfhähne liefen auf Volllast und die Küchenkräfte wirbelten. Philip Lewis vom "Schwarzen Pferd", der "Meike’s Disco" engagiert hatte und unter anderem gefüllte Kartoffeltaschen anbot, hat erkannt: "Die Eärpel bringen viele Krefelder zusammen."
Nicht nur Krefelder kamen zur Tour in den Mai. Gerd Siebenmorgen konnte bei "Kleinlosen" einem vor langer Zeit nach Australien ausgewanderten Ex-Krefelder Fragen zum Eishockey beantworten, die er nicht im Internet findet. Wer sich nicht gleich von "Ted und die Fremden" zum Tanz verführen ließ, konnte ein "Bunter Hund" genanntes Püree von violetten und süßen Kartoffeln oder Kartoffel-Salmstrudel verzehren.
Im Gut Heyenbaum hatte Hans Lichtenberg "Taxi Toni" und seine Musik in der großen Scheune positioniert. Auf der "Eärpelskarte" stand neben "Krefelder Spieß" - also Endivien mit Kartoffeln - auch Verberger Kartoffelpizza.
Hart an der Grenze zu Traar war Christa Bittner mutig, sie hatte bei "Haus Ritte" die Außengastronomie geöffnet: "Die brauchen wir für den Vatertag doch sowieso." Drinnen war die Decke mit Kartoffelkraut und kleinen Knollen dekoriert, spielten die "Flamingos" und gab es auch dicke Reibekuchen und Kartoffel-Finger-Food.
An zig Stellen gleichzeitig zu sein hatte Inge Hansen bei "Marcelli", die sich die "Rhein-River-Band" ins Haus geholt hatte und im Hof, wo es nach Reibekuchen duftete, Planen für die Unempfindlichen gespannt hatte. Bei ihr gab es neben einer reichhaltigen Auswahl auch lecker heiße "Pommes Mayo Ketchup".
"Endlos" heißt die Band, die im "Haus Verberg" an der Moerser Landstraße aufspielte und nicht nur Stammgäste sich Kartoffelplätzchen und anderen Leckereien labten. Endlos war für viele Tour-Teilnehmer der Abend. Und manche, die noch einen Kartoffelschnaps auf die "Eärpel" gaben, machten sich auf, als der Morgen schon dämmerte. In den nächsten Tagen wird nachgezählt: Von jedem "Multiticket" gehen 50 Cent an zwei Kindergärten. Und Preise gibt es auch: Wer vier Stempel auf der Rundreisekarte hatte, kann mit einer Einladung zum Kartoffelmenu für zehn Personen rechnen.