Eltern streichen selber die zwölf Klassenräume
Schulpflegschaft und Lehrer greifen in der Sollbrüggen-Schule gemeinsam zum Pinsel.
Krefeld. Reges Treiben herrscht am Wochenende in der Katholischen Grundschule an der Sollbrüggenstraße, in der Eltern und Lehrer gemeinsam zwölf Klassenräume renovieren. Unter der Regie des Schulpflegschaftsvorsitzenden Frank Stammen, der mit einem fünfköpfigen Team aus Eltern einen Organisationsplan erstellt hat, läuft die Aktion fast wie bei den Profis ab.
Schon am Freitag hatten Lehrer und Schüler Bilder und Wandschmuck abgehängt und rund 70 Eltern Schränke und Tische zusammengestellt. Am Samstagmorgen machten sich die Eltern mit Eifer und bei guter Stimmung ans Abkleben und Anstreichen. "In nur zwei Stunden haben wir es geschafft, einschließlich Frühstück", zeigt Andrea Kempkes, Mutter von Leon aus der 3d, stolz auf die apricot-farbenen Wände und zieht das Klebeband von der Tafel.
Was sich im Neubau der Schule noch gut anließ, war im Altbau deutlich schwieriger. Hier fiel beim Streichen in einem Raum sogar der Putz von den Wänden, so dass die Heimwerker zum Teil neu verputzen oder beispachteln mussten. "Kein Wunder", meinte Stammen, "das Gebäude einer der größten Grundschulen Krefelds wurde wohl zuletzt vor fast 40 Jahren renoviert". Beim Schulträger war er auf taube Ohren gestoßen. Für Verschönerungsarbeiten gebe es kein Geld. So kam er auf die Idee der Selbsthilfe - wie zahlreiche Krefelder Schulpflegschaften schon vor ihm.
"Zumindest die Farbe hat die Stadt spendiert", sagt er, aber vor allem die Eltern hätten eifrig gespendet, so dass sogar ein Überschuss vorhanden ist. "Damit habe ich schon neue Pläne, denn auch die Flure brauchen einen Anstrich", zeigt er sich weiter voll Tatendrang. Auch die Umgebung in der Schule wichtig für den Lernerfolg.