FDP will Supermarkt statt Reha
Die Liberalem wehren sich gegen den Vorwurf, sie seien allein Schuld daran, dass Mathias Eschler in Moers investiert.
Krefeld. Die FDP möchte nicht allein verantwortlich gemacht werden für das "Sommertheater in Traar". So nennt Paul Hoffmann, Mitglied der Bezirksvertretung Ost, die Diskussion um den Wegzug des Reha-Centers Eschler nach Moers-Kapellen (die WZ berichtete exklusiv).
"Es ist Unsinn zu behaupten, die FDP hätte das Projekt alleine verhindert. Vielmehr hat der Bürgerverein in einer Versammlung beschlossen, überhaupt keine Bebauung am Festplatz zuzulassen", erklärt Hoffmann.
Die FDP hätte sich das Reha-Center neben einem Einkaufsmarkt und Wohnbebauung gut vorstellen können.
Der mögliche Standort auf der Sportanlage am Buscher Holzweg sei von der Schulverwaltung und der Bürgerschaft abgelehnt worden.
"Wären der Sportplatz und die Halle zum Festplatz verlegt worden, hätten die Schüler fast zwei Kilometer durch den Ort gefahren werden müssen", erklärt Bürgermeisterin Jutta Pilat.
Trotz der Entscheidung des Bürgervereins möchten die Liberalen einen neuen Versuch starten, auf der Fläche nördlich des Festplatzes einen Edeka-Markt anzusiedeln.
Der Kaufmann Heiner Kempken, derzeit an der Moerser Straße 345 beheimatet, möchte sich seit geraumer Zeit vergrößern. "Das Grundstück am Festplatz wäre voll verträglich mit dem Zentrenkonzept", meint FDP-Fraktionsvorsitzende Joachim C. Heitmann.
Der Platz befinde sich in der Nähe des Rathausmarktes, der Kirche und der Gastronomie an der Moerser Landstraße.
Der Bürgerverein und mit ihr die CDU, meinen die FDP-Politiker, würde diese Ansiedlung aber aus einem ganz anderen Grund verweigern: Ein hochrangiger Christdemokrat habe sich eine Kaufoption auf ein freies Grundstück an der Moerser Landstraße (Köser-Gelände) gesichert.
Dort war eine Gärtnerei angesiedelt. Sollte Edeka tatsächlich dort bauen, würde die Stadt auf ihren vorhandenen Grundstücken sitzenbleiben.
"Das Geld aber benötigen wir, um beispielsweise die Schule oder den Sportplatz zu renovieren", meint Heitmann.