Krefelder bei der Junioren-Bundesliga: "Fünfte Plätze habe ich genug eingefahren"

Der 18-jährige Maximilian Dill schaffte es schon in Hüls aufs Treppchen.

Krefeld. 13 000 bis 17 000 Kilometer spult Maximilian Dill pro Jahr ab. Etwa 350 Kilometer pro Woche — und das nicht mit dem Auto, sondern mit dem Rennrad. Der 18-Jährige fährt für den RV Staubwolke Fischeln und startet in der Junioren-Bundesliga für das Team Sportforum Kaarst-Büttgen.

„Ich habe mich 2009 für das Rennradfahren und gegen das Kunstradfahren entschieden“, sagt der Traarer und ergänzt: „Mich hat vor vier Jahren diese Verbissenheit auf dem Rennrad, die man benötigt, genauso angesprochen wie die Tatsache, dass man immer den letzten Funken Power aus sich herausholen muss.“

Der Schüler des Berufskolleg Vera Beckers ist Sprinter, was viel Kraft kostet. „Manchmal passt die Jeans nicht wegen meiner breiten Oberschenkel“, agt Dill und lacht. Dills Bruder ist ebenfalls Radrennfahrer. Die Leidenschaft für die Geschwindigkeit auf den zwei Reifen ist jedoch bei den Dills bei weitem keine Familientradition. „Bei meinem Bruder kam irgendwann das Interesse auf und bei mir später auch. Unsere Eltern haben uns das frei entscheiden lassen“, erzählt Dill.

Als Ausgleich zum kräftezehrenden Radrennen setzt er auf eine ganz andere Sportart. „Ich bin in der Tanzgarde KG Verberg und sehe das vor allem als gute Übung, um Körperspannung und Balance zu trainieren. Außerdem macht mir das Tanzen enormen Spaß“, so Dill.

Radrennen, Tanzgarde, Schule — das Programm des Traarers ist straff unter der Woche und zahlt sich in guten Platzierungen bei den Radrennen aus. Zuletzt beim Hülser Breetlook-Rennen gelang Dill als Dritter der Sprung aufs Treppchen im U19-Rennen, zuvor bei einem Kriterium-Rennen in Karlsruhe wurde der Sprinter Fünfter. „Fünfte Plätze habe ich in der Vergangenheit mehr als genug eingefahren“, blickt Dill kritisch auf die zwar guten, aber für ihn nicht ausreichenden Leistungen zurück. In der Junioren-Bundesliga hatte der Fahrer Pech, dass in dieser Saison ausgerechnet die Rennen für Sprinter oft ausfielen.

Profi werden will Dill indes nicht. „Ich strebe eher eine Karriere bei der Marine oder der Polizei an, trotzdem möchte ich dem Radrennsport treu bleiben und mir in NRW einen Namen machen“, erklärt der 18-Jährige.

Dill hat den Krefelder Radrennfahrer Tim Klessa als Vorbild. Ebenso wie seine Trainingskollegen, die er jeden Mittwoch am Lamershof zwischen Hüls und Tönisberg trifft. „Ich fahre dann immer mit einer Senioren-Gruppe, da diese richtig Tempo macht und ich von ihr noch viel lernen kann“, sagt Dill.