Rollstuhlbasketball: Mit zwei schnellen Zügen Richtung Korb

Die Gerd-Jansen-Schule richtete Turnier im Rahmen von „Jugend trainiert für Paralympics“ aus.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Um schnelle und präzise Würfe, genau Pässe und flotte Reifen ging es gestern an der Gerd-Jansen-Schule. Sie richtete das Rollstuhlbasketball-Turnier des Regierungsbezirks Düsseldorf aus. Im Rahmen von „Jugend trainiert für Paralympics“ waren Förderschulen aus Duisburg, Bedburg-Hau, Düsseldorf und Mönchengladbach zu Gast.

Pünktlich zum ersten Spiel des Juniorenteams der Gerd-Jansen-Schule finden immer mehr Schüler und Lehrkräfte den Weg in die Turnhalle der Förderschule mit Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, um ihr Team lautstark zu unterstützen. Im ersten Spiel geht es gegen die Gäste aus Bedburg-Hau. Zwölf Minuten lang ist es eine knappe und intensiv geführte Begegnung. Ballverluste werden mit schnellen Gegenangriffen bestraft und freie Wege zum Korb werden geschickt verstellt.

Die Gäste nutzen ihre Chancen eiskalt aus und gehen nach einem geschickten Pass vor den Korb nach fünf Minuten in Führung. Auch nach dem zweiten Treffer der Gäste gibt das Team der Gerd-Jansen-Schule nicht auf. Angefeuert durch viele am Spielfeldrand sitzende Mitschüler geben die jungen Rollstuhlbasketballer in den letzten Minuten noch mal richtig Gas.

Nach Ballverlust des Gegners nimmt ein Spieler der Krefelder Förderschule den Ball in voller Fahrt vom Boden auf und fährt mit zwei schnellen Zügen Richtung Korb. Kurz vor dem Spielfeldrand stoppt er an der rechten Seitenlinie und gibt einen präzisen Pass an seinen vor dem Korb positionierten Mitspieler.

Doch auch der letzte Wurf der spannenden Partie springt unglücklich vom Ring des Basketballkorbes ab. „Im nächsten Spiel müssen wir alles besser machen“, sagt Jan selbstkritisch.

Auf dem Spielfeld agierte er als Führungsspieler und motivierte seine Mitspieler lautstark. Seit zwei Jahren nimmt der 14-Jährige an der Rollstuhlbasketball-AG der Gerd-Jansen-Schule teil.

Einmal die Woche wird mit Ralf Fladung trainiert. „Wir hatten viele Chancen, müssen aber auch die Körbe machen. Wichtiger als der Erfolg ist mir aber zu sehen, dass der Teamgeist stimmt und das Zusammenspiel klappt. Die Schüler sind da schon erfolgsorientierter“, sagt der Sportlehrer.

Auf einem zweiten Spielfeld wurde um den ersten Platz in der Kategorie „Minis“ gespielt. Hier können Anfänger um Körbe kämpfen. Geworfen wird auf niedrigere Standkörbe. Ab einem bestimmten Abstand zum Korb darf in Ruhe geworfen werden. „Bei den Junioren wird auf Körbe regulärer Höhe gespielt“, erklärt Lehrer Klaus Manke, der das Turnier organisiert.

Schon seit etlichen Jahren richtet die Gerd-Jansen-Schule das Rollstuhlbasketballturnier im Regierungsbezirk für „Jugend trainiert für Paralympics“ aus. Die Regionalsieger können sich nach Spielen auf Landesebene für das Bundesfinale qualifizieren. Die Teams der Gerd-Jansen-Schule mussten sich gestern mit einem dritten Platz bei den Junioren und einem zweiten Platz bei den „Minis“ zufrieden geben. Viel wichtiger aber: bliebDer Zusammenhalt stimmte auf und neben dem Spielfeld.