Sie waren meist „brave Mäuse“
Marianne-Rhodius-Schülerinnen: Klassentreffen nach 50 Jahren.
Bockum. "Wir haben zwar öfter Löschpapier mit Wasser getränkt und gegen die Tafel geworfen, aber wir waren sonst brave Mäuse", so die damalige Direktorin Zindler beim Abschied.
Klassensprecherin Renate von der Linde erinnert sich noch lebhaft. Vor genau 50 Jahren verließ sie nebst 29 Klassenkameradinnen mit dem Untersekunda-Abschluss und dem "Einjährigen" in der Tasche die Marianne-Rhodius-Schule an der Friedrich Ebert-Straße. Jetzt trafen sich die 67-Jährigen zum Schulabgangs-Jubiläum in der Seidenstadt.
Nach einer zweistündigen Rundfahrt mit Bus und Stadtführerin kehrten sie im Stadtwaldhaus ein, um bei Kaffee und Kuchen Erinnerungen und alte Fotos auszutauschen. Die weiteste Anreise aus Müllheim in Südbaden hatte Renate Spiegelhalter.
Die Mädchenklasse hatte durchgehend Fräulein Kipp als Klassenlehrerin. Zwei Kameradinnen hat es bis nach New York und Südfrankreich verschlagen. Beide konnten nicht kommen.
Renate von der Linde betrachtet ein Klassenfoto: "Das Mädchen neben mir hat später für die damalige DDR spioniert. Sie konnte sich aber noch rechtzeitig nach drüben absetzen. Das haben wir über die Presse erfahren", erzählt sie.