WZ-Mobil: Bockumer Bürger wollen neue Bäume
Die illegale Fällung an der Kaiserstraße bringt die Anlieger immer noch in Rage.
Krefeld. „Unmöglich“ und „unverschämt“, diese Begriffe fallen am WZ-Mobil, das am Mittwoch an der Kaiserstraße Station gemacht hat, häufig. Die Anwohner sind nach wie vor entsetzt, dass an der Straße in einer illegalen Aktion mehrere Bäume gefällt wurden. Viele befürchten, dass dies nur der Auftakt war und bald noch mehr Bäume fallen.
„Es gibt Gerüchte, dass auf dem Gelände ein Parkplatz entstehen soll“, berichtet Dirk Lubecki, der Unterschriften gegen die Abholzung sammelt. „Wir fürchten deshalb, dass das Ganze noch nicht ausgestanden ist“, erklärt er. „Dabei ist es wichtig, dass die Grünanlage erhalten bleibt.“
Ähnlich sieht das Manfred Georg. Er wohnt im fünften Obergeschoss und will die Bäume erhalten wissen, weil sie einen guten Sichtschutz darstellen. „Natürlich müssen Bäume, die krank sind, gefällt werden. Aber dann sollte auch ein neuer gesetzt werden“, ist seine Meinung. „Parkplätze sind gut und schön“, kommentiert Gudrun Janssen das Gerücht, dass die Bäume mehr Autos Platz machen sollen. „Aber Grün muss auch sein — vor allem, wenn der Vermieter mit dem Slogan ,Wohnung frei im Park’ wirbt“, sagt sie.
„Ganz schön frech“, findet Christa Geuen die Tatsache, dass das Grün ohne Genehmigung entfernt worden ist. „Ich weiß gar nicht, wie so etwas passieren kann. Früher hätte man sich das gar nicht getraut.“
Kathrin Thorissen stimmt ihr zu: „Dass die Bäume gefällt worden sind, ist sehr schlecht. Der Eigentümer sollte im Stadtteil neue Bäume pflanzen.“ Drastischere Worte findet Anja Klinkenberg: „Ich finde das unmöglich“, sagt sie. „Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Leute nur noch daran denken, Geld zu scheffeln.“ Traurig ist Therese Jagd über die Entwicklung. „Ich komme vom Land und bin wegen der Bäume eingezogen. Wenn die alle weg sind, muss ich hier auch nicht wohnen bleiben.“
So sieht das auch Elfriede Fila: „Die meisten Leute wohnen doch wegen der Bäume hier.“ Die 88-Jährige findet keine Ruhe mehr, seitdem die Bäume weg sind. „Als die Bäume plötzlich weg waren, konnte ich nicht mehr ruhig schlafen“, sagt sie.
Auch Walter Lauterbach macht die Aktion wütend. „Das ist eine Frechheit, dass hier Bäume, ohne Genehmigung, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, gefällt werden“, sagt er.
Egon Grünewald ist ebenfalls verwundert über die Vorgehensweise der Baumfäller. „Wir haben selbst mal einen Baum auf unserem Grundstück gefällt. Dafür mussten wir aber auch drei neue Bäume pflanzen.“ Nur einer Anwohnerin sind die Bäume egal: „Die Leute wollen ja irgendwo parken. Es gibt sowieso viel zu wenig Parkplätze hier, von mir aus können die Bäume weg“, sagt Edeltraut Peter.