Anwohner setzen sich durch: Villencharakter der Wilhelmshofallee bleibt
An der Ecke zur Kaiserstraße wird kein großes Mehrfamilienhaus gebaut.
Krefeld. Die Bezirksvertretung Ost hat sich mit dem geplanten Mehrfamilienhaus an der Ecke Wilhelmshofallee/Kaiserstraße auseinandergesetzt. Die Anwohner hatten sich beschwert, dass dieses den Villencharakter zerstören könnte. Planungschef Norbert Hudde erläuterte die Vorlage. Die Verwaltung schlug die Änderung des bestehenden Bebauungsplanes vor, um anstelle der jetzigen Villa einen größeren Baukörper mit zwölf Wohneinheiten zu ermöglichen. Ein Investor möchte an der Ecke Eigentumswohnungen mit einer Tiefgarage errichten.
Hudde sprach von einem Angebots-Bebauungsplan und musste schon während seines Vortrags erhebliche Proteste von einem Dutzend Anwohner entgegennehmen. Die Beratung in der BZV zog sich lange hin, zweimal musste Bezirksvorsteher Jürgen Brockers die Sitzung unterbrechen.
Alle Fraktionen gaben ihre Stellungnahme ab und befürchteten zumeist eine unzulässige Verdichtung und den Verlust des Villencharakters. Die CDU wollte höchstens zwei Baukörper mit je vier Wohneinheiten zulassen, die SPD hatte zwar Bedenken, wollte aber zustimmen. Die FDP forderte die Verwaltung auf, nur insgesamt vier Wohneinheiten zuzulassen.
Die Grünen zeigten Verständnis für die Planung und verwiesen durch Heidi Matthias darauf, dass wohl spätere Generationen ihre ererbten Villen zumindest aufteilen würden. Die Abstimmung brachte neun Gegenstimmen, drei Zustimmungen und eine Enthaltung, also ist der Änderungsantrag zum Bebauungsplan abgelehnt. Der Investor kann also nur einen Umbau aufgrund des bestehenden Bebauungsplans vornehmen, damit haben sich die Anwohner durchgesetzt: das große Mehrfamilienhaus ist vom Tisch.