Bürgerverein wählt Jürgen Heitzer zum Vorsitzenden
Der umstrittene Kandidat erhielt 19 von 28 Stimmen. Neun Mitglieder votierten für Künstler Manfred Grünwald.
Krefeld. Jürgen Heitzer ist ab sofort Vorsitzender des neugegründeten Bürgervereins Ost. In einer Stichwahl mit Manfred Grünwald erhielt der umstrittene Kandidat 19 von 28 Stimmen, neun Mitglieder stimmten für den Fotokünstler Manfred Grünwald.
Bei der Wahl zu den beiden Stellvertretern stellte sich Grünwald „nicht zur Verfügung“. Gewählt wurden Käthe Meurers und Thorsten Giesen. Letzterer war nicht anwesend, soll jedoch sein Einverständnis zur Wahl gegeben haben. Als neuer Schatzmeister fungiert jetzt Martin Ritters, als Schriftführerin wurde Annegret Lauscher gewählt.
Moderiert wurde die dritte Auflage der Jahreshauptversammlung vom Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine (AKB), Hans-Jürgen Herzog. Er hoffte in seiner Einleitung „auf keinen allzu großen Unfrieden“ der Versammlung.
Herzog ging jedoch mit keinem Wort auf die am selben Tag in der WZ veröffentlichten Äußerungen Heitzers ein. Darin hatte der 50-jährige Heitzer ausländer- und islamfeindliche Positionen bezogen. Herzog sprach lediglich von „seltsamen Angriffen auf die AKB“, ohne deren Absender zu nennen. Auch Heitzer selbst nahm nicht zur WZ-Veröffentlichung Stellung.
Entzündet hatte sich die Auseinandersetzung am Aufnahmeantrag eines türkischstämmigen Mannes, der dem Umfeld der islamischen Moschee an der Seidenstraße zugerechnet wird. Dieser, wie auch andere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, waren im Pfarrsaal von St. Elisabeth an der Florastraße nicht anwesend. Im Einzugsgebiet des Bürgervereins leben rund 8000 Menschen. Fast jeder Dritte ist Ausländer. Gastronom Dieter Karcher von der Dießemer Straße kündigte an, dass er sich insbesondere um diesen Teil der Mitbürger kümmern wolle.
Für kommenden September kündigte Heitzer die erste Sitzung des neugewählten Vorstandes an. Als nächste Projekte sollen die Wiederbelebung des Martinszuges, die Aufstellung eines Weihnachtsbaumes zum 1. Advent und die alltäglichen Probleme des Viertels wie Fragen des Straßenverkehrs in Angriff genommen werden.
Hans-Jürgen Herzog wünschte dem Verein dabei eine „friedliche und ruhige Entwicklung“ als unmittelbarer Interessenvertreter der Einwohnerschaft.