Unterstützung fürs Bootshaus
Spender gibt 5000 Euro für die Sanierung des alten Gebäudes am Stadtwaldweiher.
Krefeld. Gerda Schnell ist als Vorsitzende des Denkmalausschusses bekannt für ihr Faible für historische Gebäude. „Das Bootshaus gehört genauso zum Stadtwald und zu Krefeld wie die Gastronomie und der Deuß-Tempel am Weiher“, sagt die SPD-Politikerin. Aber die städtische Denkmalbehörde will das Fachwerkgebäude aus dem 19. Jahrhundert nicht unter Denkmalschutz stellen. „Generationen haben bisher die schönen Tage im Stadtwald genossen und sind dort Bötchen gefahren. Unsere Großeltern, Eltern, wir und jetzt unsere Kinder. Dabei muss es bleiben“, sagt Schnell.
Das städtische Gebäudemanagement plant, das Bootshaus nordwestlich des Stadtwaldhauses wegen baulicher Mängel und gravierender Dachschäden abzureißen. Der entsprechende Antrag liegt nach wie vor auf dem Tisch.
„Kapitän“ der Bötchenflotte ist Donkor Adjei (55). Der geborene Ghanaer betreibt den Verleih aus dem Rollstuhl in seinem kleinen Kiosk neben dem Fachwerkhaus. „Schön wäre“, sagt der Vater dreier Kinder, „wenn wir im Zuge eines Umbaus wieder eine Toilette und fließendes Wasser bekämen.“ Und das Haus selbst könnte als Winterquartier für seine Boote dienen.
Der Kreis derer, die sich um Gerda Schnell scharen, wird größer und einflussreicher. Nach einem Ortstermin stimmte die Bezirksvertretung (BZV) Ost in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig für den Erhalt des Gebäudes. Der Antrag der BZV zielt darauf ab, die Bauverwaltung in die Instandsetzung einzubeziehen. Die Arbeiten würde das Bildungszentrum des Baugewerbes (BZB) übernehmen. Eine Zusage dafür liegt vor. Die reinen Materialkosten liegen geschätzt bei rund 60 000 Euro. Dafür werden nun Spenden gesammelt.
Unterstützung hat auch die Bürgerstiftung von Markus Prehn zugesagt. „Eigentlich ist jeder für den Erhalt des Bootshauses, mit dem ich spreche“, meint Rechtsanwalt Prehn. Helmut Lang, Pächter des Stadtwaldhauses, will ein Benefizkonzert in der Musikmuschel in seinem Biergarten organisieren.
Daniel Minetti vom Stadttheater, Enkel des berühmten Schauspielers Bernhard Minetti, will mit einer Lesung ebenfalls Geld für den Spendentopf einsammeln.
Zum Unterstützerkreis zählen auch Alt-Oberbürgermeister Dieter Pützhofen und Franz-Josef Schulte vom gleichnamigen Design-Möbelhaus an der Hülser Straße. Der Architekt Klaus Reymann, Vorsitzender der Baudenkmal-Stiftung, stellte in diesen Tagen 5000 Euro zur Verfügung (den Spender nennt er nicht) und lässt damit, mit Genehmigung der Stadt, das Dach des Bootshauses sichern, damit es nicht weiter reinregnen kann.