WZ-Mobil am Charlottering: "Wichtig sind jetzt regelmäßige Kontrollen"
Tempo 100 ist erlaubt — die Anwohner wollen 70 km/h.
Krefeld. Mit Lärm kennen sich die Gartenstädter und Elfrather gut aus. Die meisten von ihnen sind damit aufgewachsen. Bereits 1963 ist der erste Bauabschnitt mit 731 Wohnungen fertiggestellt worden — der vierspurige Zubringer, der auf einem Abschnitt heute Charlottering heißt, wurde 15 Jahre später vollendet. Die damit verbundene Trennung der Neubausiedlungen hat bis heute Konfliktpotenzial.
Die Autobahn A 57, das Kreuz Krefeld Nord, wurde bereits im Oktober 1972 eröffnet und schränkte die Lebensqualität deutlich ein. Die Autobahn ist nur 30 bis 50 Meter von den ersten Bebauungen in Gartenstadt und Elfrath entfernt. Lärmschutzwände wurden erst 20 Jahre später, 1992, errichtet.
Die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 100 Stundenkilometer am Charlottering wurde am WZ-Mobil daher größtenteils positiv aufgenommen.
So sagt Frank-Dieter Winkler: „Die Tempo-100-Schilder find’ ich gut. Von mir aus könnte da aber auch Tempo 50 sein. Auf jeden Fall muss mehr kontrolliert werden.“ Ein besonderes Problem bezüglich der Lärmbelästigung seien im Übrigen die Motorradfahrer: „Die fahren Rennen. Vor allem im Sommer, wenn ich im Garten sitze, ist das wirklich schlimm.“
Susanne Bongen wünscht sich ebenfalls mehr Ruhe: „Ja, es ist sehr laut hier und es müsste dringend mehr geschehen, als die Reduzierung auf 100 Sachen. Insbesondere die Chopper machen einen Krach, dass einem Hören und Sehen vergeht.“
Auch Elfriede Benth ärgert sich über die Lärmbelästigung: „Es ist hier viel zu laut. Es gibt genug Bekloppte, die ohne Rücksicht Gas geben. Das Tempolimit muss noch weiter gesenkt werden als auf 100. Die Motorräder verursachen so viel Lärm, dass man sein eigenes Wort zu Hause nicht mehr verstehen kann.“
Die Motorräder gehen auch Erwin Biederbick auf die Nerven: „Die stören schon sehr. Vor allem, wenn die ihre Rennen fahren.“ Er sagt aber auch: „Die rasen weiter, egal, was da für Schilder stehen.“ Das sieht Rolf Steiners ähnlich. „Die Motorradfahrer drehen das Gas auf dem Charlotterring auf bis nichts mehr geht, fahren bis Rheinhausen und drehen, jagen bis zur Kreuzung Werner-Voß-Straße, drehen, und dann geht es wieder volle Pulle bis Rheinhausen. Diese Raser lassen sich auch von den neuen Schilder nicht ausbremsen. Eine Kontrolle durch die Polizei wäre erforderlich.“
Und Horst Segermann findet: „Als Anwohner freue ich mich über Tempo 100 auf dem Charlottering. Besser wäre Tempo 70 wie auf dem gesamten Europaring, was auch alle Fachausschüsse des Stadtrats und der Bezirksvertretung Ost einstimmig beschlossen haben. Wichtig sind jetzt regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen.“
Ähnlicher sieht das Karl-Heinrich Eick: „Ich bin dafür, dass auf der Strecke bis zu den Autobahnauffahrten Tempo 70 gelten soll, nicht 100. Es ist den Teilnehmern durchaus zuzumuten, auch weiter das vorher festgelegte Tempo 70 für das kurze Stück bis zur Autobahn einzuhalten. Das Tempolimit bringt zu wenig für die Anlieger.“