Krefeld Stadtumbau West: Bei Fördermitteln gibt es keine Ausnahmen

Stadt lehnt Antrag eines Anwohners an der Kölner Straße für die Sanierung der Fassade ab.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Der Sachverhalt ist relativ simpel“, teilt das Presseamt der Stadt zum Anspruch auf Fördermittel mit. Im Baugesetzbuch sei geregelt, dass die Gemeinde das Gebiet festlegt, in dem Stadtumbaumaßnahmen durchgeführt werden sollen. Entsprechend habe der Stadtrat 2009 das Stadtumbaugebiet sowie das zugehörige städtebauliche Entwicklungskonzept beschlossen.

Das Stadtumbaugebiet umfasst die Innenstadtflächen, die durch den innerstädtischen Ring umschlossen werden. Dieser wird begrenzt von Blumental-, Leyental-, Volta-, Philadelphia-, Siemens- und Ritterstraße sowie von Deutscher Ring, Franken-, Preußen-, Oranier- und Naussauerring. Gefördert werden können öffentliche Plätze, Spielplätze, Schulhöfe und Straßen, aber auch die Aufwertung von Hausfassaden und Innenhöfen privater Immobilieneigentümer.

Doch für sie endet die Förderung geografisch schon an der anderen, außerhalb des Gebietes liegenden Straßenseite. „Das heißt zum Beispiel, dass die Sanierung der Häuser an der nördlich gelegenen Ritterstraße förderfähig ist, die an der Südseite nicht mehr“, verdeutlicht Heinz-Werner Hahnen vom Fachbereich Stadtplanung. Die Förderrichtlinien und Gebiete sind auf der Homepage der Stadt ausführlich dargestellt.

Das Haus von Slaven Kauzleben und seinem Bruder an der Kölner Straße liegt 30 Meter außerhalb des Bereichs. „Das ist ungerecht, dass die Stadt diese Grenze an einer Straße zieht, die seit Jahren vernachlässigt wird“, sagt er gegenüber der WZ. Seine Anfrage wurde vom Fachbereich abschlägig beschieden und der Grund dafür ausführlich erläutert. Hahnen verweist im Gespräch mit der WZ darauf, dass ebenso alle anderen Förderanträge abgelehnt wurden, die von Anwohnern außerhalb des Fördergebiets wie etwa der Uerdinger Straße gestellt wurden.

„Ohne Abstimmung mit der Bezirksregierung ist eine Änderung der Grenzen des Stadtumbaugebiets nicht möglich“, verdeutlicht Hahnen die strikte Regelung im Sinne einer gesetzmäßigen einheitlichen Lösung. „Dann müsste das Entwicklungsprogramm neu gefasst werden und das Land zustimmen.“

Slaven Kauzleben hatte in einem Schreiben an den Oberbürgermeister außerdem beanstandet, der Südbezirk sei eine Art Waisenkind der Stadt und werde benachteiligt. Das Büro des OB teilte ihm dazu mit: „Was den Zustand der Krefelder Südstadt angeht, so sind in den letzten Jahren entgegen Ihres Eindrucks dort mit Fördergeldern zahlreiche Maßnahmen und Projekte umgesetzt worden, die dazu beitragen, diesen Teil Krefelds attraktiver zu gestalten.“ Als Beispiele werden angeführt: Alexander- und Corneliusplatz, Alexander-, Lewerentz-, Lindenstraße sowie aktuell Neusser Straße/Hansastraße. Zudem soll die Kölner Straße zwischen Fütingsweg und Ritterstraße ausgebaut werden.