Stadtwaldhaus: Ringen um die Details der Sanierung

Die Stadt will, dass die Krefelder Bau GmbH das Gebäude übernimmt — die favorisiert einen Vertrag mit Pächter Helmut Lang für zehn Jahre.

Foto: Andreas Bischof

Die Verhandlungen um die Sanierung des Stadtwaldhauses laufen. Nach den Vorstellungen von Oberbürgermeister Frank Meyer könnte die Krefelder Bau GmbH künftig das Stadtwaldhaus in eigener Verantwortung bewirtschaften und verwalten — und es zuvor auch sanieren. Beide Parteien hätten dazu gerne einen Pachtvertrag über weitere zehn Jahre mit Helmut Lang. Doch ob der 57-Jährige gelernte Koch und Hotelfachmann einen geplanten Pachtvertrag über weitere zehn Jahre abschließen wird, ist noch offen.

Das Stadtwaldhaus muss dringend saniert werden. Der Innen- und Außenbereich einschließlich der Kanalisation entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen und Vorschriften. Ebenso soll auch die Barrierefreiheit deutlich verbessert werden. Das städtische Gebäudemanagement, das eigentlich dafür zuständig ist, soll sich stattdessen verstärkt um die Umsetzung des Millionen-Projektes „Gute Schule 2020“ kümmern. Die Entscheidung, ob die Krefelder Bau GmbH übernimmt, ist noch nicht gefallen.

Die anstehenden Sanierungsmaßnahmen sind umfangreich. 3,25 Millionen Euro sind dafür im Haushalt 2018 ausgewiesen. Mindestens vier Millionen sind laut erster Einschätzung der Bau GmbH dafür notwendig. Derzeit werde geprüft, ob es für die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes zusätzlich Fördermittel gibt.

Seit 1992 ist Helmut Lang Pächter des Stadtwaldhauses. Er hat zahlreiche Verschönerungen angestoßen und das Traditionsausflugslokal weit über die Grenzen Krefelds bekannt gemacht — und will weitermachen, unklar ist, ob er sich auf weitere zehn Jahre festlegen will. Die Frage, ob die baulichen Sanierungen im laufenden Betrieb erfolgen können, ist auch noch nicht geklärt.

„Hinsichtlich des Stadtwaldhauses gibt es zur Zeit Gespräche mit der Stadt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die weitere Vorgehensweise noch nicht entschieden“, sagt Geschäftsführer Thomas Siegert auf Nachfrage. Bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung der Krefelder Bau GmbH am 26. September werde hierzu eine Entscheidung vorbereitet.

Hinsichtlich des Sanierungsstaus städtischer Gebäude in Krefeld hatte im vergangenen Winter Oberbürgermeister Frank Meyer das Gespräch mit der Wohnstätte gesucht. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt verwaltet deren Bau GmbH unter anderem die denkmalgeschützte Krefelder Galopprennbahn. Auch die Übernahme des Großmarktes mit seiner Gastronomie ist angedacht.

Der Biergarten des Stadtwaldhauses zählt zu den beliebtesten und schönsten in Deutschland. Das 1901 errichtete Gebäude ist wegen des enormen Zuspruchs in der Bevölkerung 1910/1911 erstmals erweitert und in den 1960er- und 1970er-Jahren der Zeit entsprechend modernisiert worden. 2004, 2007 und zuletzt 2013 hatte es einzelne Sanierungsmaßnahmen gegeben. Wie den Rückbau einer kompletten Zwischendecke im Quergang hinter dem Eingang, wodurch die hohen Rundbögen wieder zum Vorschein gekommen sind, die Aufarbeitung des wieder sichtbaren, gut erhaltenen historischen Holzfußbodens im Saal, die Reaktivierung des seitlichen Sonnenflügels und der Außentoilette am Rand des Biergartens sowie die Sanierung des Haupteingangs.