Tarifkonflikt Streik in Krefeld sorgt für Einschränkungen: "Kollegen sind wütend"

Krefeld · Die Auswirkungen des Warnstreiks sind in Krefeld deutlicher als zuletzt zu spüren gewesen. Die Gewerkschaften sehen sich ihrem Ziel ein Stück näher – und der nächste Streik ist schon angekündigt.

So sah es am Dienstag auf dem Rathausplatz in Krefeld aus – zahlreiche Beschäftigte beteiligten sich am Streik.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Die Auswirkungen des Warnstreiks am Dienstag sind in Krefeld deutlicher zu spüren gewesen als noch am 15. Februar – vor allem in den städtischen Kitas. „33 Kindertagesstätten wurden heute bestreikt“, lautete die Bilanz von Stadtsprecherin Angelika Peters. In 22 Kindertagesstätten habe es einen Notbetrieb gegeben, elf seien ganz geschlossen worden. In den restlichen 13 städtischen Kitas habe der Regelbetrieb laufen können. „Nach tagesaktueller Rückmeldung der Kita-Leitungen konnten alle Notbetreuungsbedarfe abgedeckt werden“, so Peters. Zum Vergleich: Mitte Februar mussten nur zwei städtische Kitas geschlossen bleiben, an vier weiteren gab es einen Notbetrieb.

Nicht nur deshalb sehen sich die Gewerkschaften ihrem Ziel, im aktuellen Tarifstreit für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst den Druck zu erhöhen, ein Stück näher. „Wir sind zufrieden mit der Streikbeteiligung“, erklärte am Dienstagmittag Verdi-Streikleiter Dominik Kofent. Bei der Abschlusskundgebung sei der Von-der-Leyen-Platz voll gewesen. „Man merkt, dass die Kollegen wütend sind und ihrem Ärger Ausdruck verleihen wollen.“ Kofent geht davon aus, dass vor der nächsten Verhandlungsrunde, die vom 27. bis 29. März in Potsdam stattfinden wird, weitere Warnstreiks folgen.

Am Freitag wird erneut
der ÖPNV bestreikt

Am Dienstagnachmittag beriet die Arbeitskampfleitung der Gewerkschaft, ob man sich am Niederrhein an der für Freitag angekündigten Streikwelle beteiligen wolle. Die Entscheidung fiel eindeutig aus: Vor allem der ÖPNV soll in Krefeld bestreikt werden. Ausreichend Zeit für die SWK mobil, erneut einen Notfahrplan einzusetzen. Dieser hatte auch am Mittwoch wieder gut funktioniert. Die Straßenbahnlinien 0,41, 042, 043 und 044 waren durch Busse ersetzt worden. Die wurden wiederum von Mitarbeitern von Subunternehmen gesteuert, die nicht streikberechtigt sind. Aus Sicht der SWKmobil hat der Notfahrplan auch aufgrund der großen Vorlaufzeit gut funktioniert.