Krefeld Streit in Asylunterkunft: Opfer muss notoperiert werden
An der Luisenstraße soll ein 31-Jähriger auf einen 28-jährigen Zimmernachbarn eingestochen haben. Der mutmaßliche Täter sitzt in U-Haft.
Krefeld. Die Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelt gegen einen 31-jährigen Afrikaner wegen versuchter Tötung. Der Mann soll am Samstagabend in einer städtischen Asylbewerberunterkunft an der Luisenstraße im Streit auf einen 28-jährigen Zimmernachbarn eingestochen haben. Das Opfer wurde notoperiert, schwebt aber laut Staatsanwalt Thomas Pelka nicht mehr in Lebensgefahr. Der mutmaßliche Täter ist in Untersuchungshaft.
Was genau sich an diesem vergangenen Samstagabend in der städtischen Unterkunft ereignet hat, ist laut Pelka „noch völlig unklar“. Am späten Abend jedenfalls waren der mutmaßliche Täter, ein Mann aus Sierra Leone, und das spätere Opfer, ursprünglich in Guinea zuhause, aneinandergeraten. Im Verlauf des Streits soll der Ältere mit einem Messer auf den jüngeren Mann eingestochen haben.
Nähere Einzelheiten zur Tat konnte Pelka am Montag noch nicht nennen. Auch worüber die Männer gestritten haben, die Wand an Wand jeweils ein Einzelzimmer bewohnten, sei unklar.
„Die Angaben sind alle sehr widersprüchlich“, sagt Thomas Pelka. Weder sei sicher, um welches Messer es sich handelt, noch wie viele Menschen in den Konflikt verwickelt waren. Klar sei jedoch, dass andere Bewohner und Gäste die beiden Männer trennten und den mutmaßlichen Täter überwältigten. Beide leben laut Staatsanwaltschaft bereits seit einigen Jahren in Deutschland.
Von vier bis fünf Menschen — inklusive der Täter — habe man die Personalien aufgenommen und man werde sie in den kommenden Tagen als Zeugen vernehmen, sagt Thomas Pelka. 40 Männer aus 23 Nationen leben zurzeit in der Unterkunft Die Stadt konnte sich am Montag nur allgemein äußern. „Wir haben noch keinen Kontakt zur Staatsanwaltschaft aufnehmen können“, sagt Wolfram Gottschalk, Leiter des Fachbereichs Soziales.
Wegen der Brandschutzbestimmungen seien in dem Haus mittlerweile nur noch bis zu 40 Personen, alles alleinstehende Männer, untergebracht, erläutert Gottschalk. Ende November habe dort eine „bunte Mischung aus 23 Nationalitäten“ gewohnt. Ein Unterkunftsbetreuer sei rund um die Uhr vor Ort, habe aber in diesem Fall nicht mehr eingreifen können.