Krefelder Zoo Suchen im Gehege: Wo ist Rusty?
Im Juli zog der in England geborene Katzenbär im Krefelder Zoo ein. Seitdem haben ihn noch nicht viele Besucher zu Gesicht bekommen.
Krefeld. Das Suchspiel kann beginnen: Ja, wo sind sie denn? Blick nach links, Blick nach rechts. „Da ist keiner.“ Und schon gehen die Zoobesucher weiter. Kleiner Tipp: Ein Blick nach oben ist am Gehege der Roten Pandas immer eine gute Idee. Denn die Katzenbär, Feuerfuchs Goldhund oder auch Kleine Panda genannten Tiere heißen auch: Baumpanda. Oben in den Wipfeln fühlen sie sich besonders wohl.
Das hat sich auch beim neuen Männchen gezeigt. Rusty lebt seit Juli im Krefelder Tierpark. Er zog im Alter von einem Jahr aus einem englischen Zoo nach Bockum. „Und man merkt ihm an, wie wohl er sich in unserem sehr naturnahen Gehege fühlt und wie sehr er es genießt, bei uns klettern zu können“, erzählt Zoo-Pressesprecherin Petra Schwinn. Sein vorheriges Zuhause war eher monoton. Es gab wenige Bäume und kahle Wände.
In Krefeld haben ihn noch nicht so viele Menschen zu Gesicht bekommen. Rote Pandas sind eher dämmerungsaktiv und den Rest der Zeit verbringt Rusty eben zusammengerollt weit oben in seinem Lieblingsbaum, einer Esche. Da das Laub jetzt im Herbst immer weniger wird, ist das rot leuchtende Kuschelfell immer besser zu sehen.
Eine gute Chance, ihn und seine Mitbewohnerin Cosima nicht nur zu Gesicht zu bekommen, sondern auch in Aktion zu erleben, besteht während der Fütterungszeit zwischen 14.30 und 15.30 Uhr. Dann gibt es den Klassiker Bambus, den die kleinen wie ihre großen schwarz-weißen Artgenossen lieben, und Obst, aber auch beispielsweise Küken oder Mäuse.
Rusty wohnt mit dem elf Jahre alten Weibchen Cosima, deren Partner im vergangen Jahr im Alter von 15 Jahren verstorben ist, zusammen. Die Dame zeigt „altersbedingte Veränderungen“, wie Petra Schwinn es nennt. Die einstige Ausbrecherkönigin, die ihr halbes Leben in Krefeld verbracht hat, ist sechsmal aus ihrem Gehege abgehauen und musste von der Feuerwehr wieder eingefangen werden. Jetzt ist die Pandadame ruhiger geworden und lässt sich mittlerweile aus der Hand füttern. Am liebsten mag sie Tauben.
Rusty und Cosima vertragen sich gut. Beide leben entspannt zusammen — oder besser nebeneinander her. Denn der Altersunterschied der beiden ist so groß, dass im Zoo niemand mit mehr rechnet. „Die Wahrscheinlichkeit, dass es Jungtiere geben wird, ist eher gering“, schätzt Schwinn die Lage ein. Ein jüngeres Weibchen soll trotzdem nicht die WG erweitern. „Wenn dann noch Nachwuchs käme, wären es ein bisschen viele Tiere für die Anlagengröße.“ Pandas seien nicht „die sozialsten Tiere, die in großen Verbänden zusammenleben mögen“. Sie sind eher Einzelgänger und leben manchmal in Paaren in der freien Natur. „Aber nicht so eng verbandelt.“