Südweststadt: Vom Stiefkind der Stadt zum kreativen Vorzeigequartier
Im Südbahnhof sind am Mittwoch 27 Projekte vorgestellt worden.
Krefeld. Sie ist das Stiefkind der Stadt — die Südweststadt. Dass sie das Potential hat, sich zum Vorzeigequartier zu mausern, ist Mittwochabend einmal mehr deutlich geworden. 27 Projektideen aus dem Viertel für das Viertel sind da im Südbahnhof vorgestellt worden, die die kreative Bandbreite dieses heterogenen Stadtteils widerspiegeln.
Worum geht es? Die Montag Stiftung, die mit dem Projekt Samtweberei an der Tannenstraße das Quartier keineswegs nur optisch aufhübschen, sondern vor allem Menschen zusammenbringen, Energien freisetzen möchte, hat mit der Plattform Samtweberviertel einen Projektaufruf gestartet. Gesucht: Aktionen mit Menschen für Menschen, die den Zusammenhalt fördern und Wirkung zeigen.
„Die Resonanz zeigt: Die Menschen haben Lust, gemeinsam was zu machen. Das freut uns sehr“, lobt Robert Ambree von der Stiftung, bevor die Teilnehmer ihre eigenen Ideen vorstellen können. Da geht es etwa um Plattformen, die die Talente und Fähigkeiten im Stadtteil ans Licht holen, um Vernetzung und Kontakte. Es geht um gemeinsame Aktionen, die auf einfache Art zur Verschönerung des Viertels beitragen, um Kunstprojekte, nachbarschaftliche Hilfe.
So bietet die Emmaus-Gemeinschaft ihren Garten für urbanes Gärtnern an, das Projekt „Samthände“ möchte eine Art Tauschbörse für Nachbarschaftshilfe initiieren, verborgene Kleinode sollen einmal pro Jahr durch eine Art „Offene Haustür“ erfahrbar werden, die eingelagerte De-Greiff-Säule könnte auf dem Corneliusplatz eine neue Heimat finden und, und, und.
Wie viel Lust in den Ideen steckt, lässt auch die Stimmung des Abends erahnen. Es wird gescherzt und schnell erahnen die Ideengeber, dass sich das eine oder andere hervorragend verknüpfen ließe. Vieles, so wird zudem deutlich, wäre auch ohne großen Finanzaufwand machbar. Und so haben vielleicht auch noch jene Projekte eine Chance, die am Mittwoch nicht von der Jury für eine Finanzspritze ausersehen wurden. Die machte sich die Arbeit nicht leicht, zu Redaktionsschluss standen die Sieger noch nicht fest, gemäß dem Motto, das Ambree schon zu Beginn ausgegeben hatte: „Für mich sind alle Gewinner.“