Täter bestrafen, Dialog suchen
Krefeld. Eins ist klar: Wer im Fußball seine Emotionen auslebt, indem er Steine schmeißt und auf Menschen einprügelt, für den darf es kein Pardon geben. Er gefährdet die wirklichen Fans und Unbeteiligte, auch Familien mit Kindern.
Das Strafgesetzbuch kennt da eindeutige Lösungen.
Gleichwohl ist Vorsicht geboten, wenn sogenannte Experten nun eine Zunahme der Gewalt im Fußball beklagen. Denn ihre Statistiken sind verzerrt. Wie das Magazin „11 Freunde“ in seiner aktuellen Ausgabe nachweist, hat die Polizei das Problem durch ihre erhöhte Präsenz seit der WM 2006 nicht verringert, sondern verschärft. Wo sie massiv und teils unsensibel auftritt, entstehen erst brenzlige Situationen. Die Gewalt, die dann aufbrandet, schlägt sich in der Statistik der Taten und Festnahmen nieder, was wiederum mehr Polizeipräsenz nach sich zieht. Ein teuflischer Kreislauf.
Was hingegen hilft, ist der Dialog mit der Fanszene — und zwar nicht erst, wenn die Steine schon fliegen.