„Quartiersforum“ zu Krefelder Obdach Termine für Bürgerforum zu Obdach in Feldstraße stehen fest
Krefeld · Die Stadt will über geplante Maßnahmen informieren. Interessierte Krefelder können sich zu zwei Terminen anmelden und mitdiskutieren.
Die Krefelder Stadtverwaltung startet die zweite Phase des Bürgerdialogs „Quartiersforum“ für die Einrichtung des sogenannten Obdach Krefeld an der Feldstraße im Südbezirk, teilte die Stadt mit. Das Gebäude der ehemaligen Don-Bosco-Grundschule werde aktuell schon als Notschlafstelle genutzt, soll aber baulich erweitert und optimiert werden.
Die Stadtverwaltung will dort die Betreuung der Obdachlosen konzeptionell neu aufstellen und damit auch die Bedingungen für das Quartier verbessern. Vor der Realisierung dieses Vorhabens soll ein intensiver Austausch mit den Anwohnern erfolgen, der auch dann kontinuierlich fortgesetzt werden soll, wenn das Obdach Krefeld in neuer Form in Betrieb geht.
An zwei Abenden im Juni bietet die Stadtverwaltung im Freizeitzentrum Süd nun einen Bürgerdialog als Präsenzveranstaltung mit je 30 Teilnehmern an. Die Stadtverwaltung wird im Quartiersforum den Um- und Neubau vorstellen und auch mitteilen, welche kurzfristigen Maßnahmen umgesetzt werden, um die Situation vor Ort zu verbessern. Die Bürger können sich mit ihren Ideen äußern. Die Verwaltung wird diese Vorschläge prüfen und gegebenenfalls in die Planung integrieren.
Coronabedingt konnte der von Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen angebotene erste Teil des Bürgerdialogs „Quartiersforum“ im Mai nur digital stattfinden. Zwölf Bürger hatten sich schriftlich gemeldet und Fragen an Dezernentin gestellt. Diese Bürger sind von der Stadtverwaltung kontaktiert worden. Sabine Lauxen hat bereits erste Gespräche geführt. „Wir haben einige offene Fragen bereits klären können. Von den Bürgerinnen und Bürgern kamen sehr gute Anregungen“, sagt Sabine Lauxen.
Weil mit der sinkenden Siebe-Tage-Inzidenz nun auch die Möglichkeit für PräsenzVeranstaltungen gegeben ist, kann noch im Juni auch das von vornherein beabsichtigte „Quartiersforum“ vor Ort stattfinden. Gemeinsam mit Stadtdirektor Markus Schön und Wolfram Gottschalk als Fachbereichsleiter Soziales sowie Gisela Brendle-Vierke als Bezirksvorsteherin Süd wird Sabine Lauxen im Freizeitzentrum Süd am Donnerstag, 17. Juni, und Mittwoch, 23. Juni, jeweils von 19 bis 21 Uhr, über die Planung informieren. Die Bürger können sich zu diesem Quartiersforum anmelden unter der E-Mail-Adresse quartiersforum@krefeld.de. Dabei muss der gewünschte Tag angegeben werden.
Der Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit, Integration und Senioren (SAGIS) hatte in seiner Sitzung am Dienstag entschieden, dass über das Obdach Krefeld in einer Sondersitzung am Dienstag, 29. Juni, diskutiert werden soll. Der Ausschuss tagt um 17 Uhr im Seidenweberhaus. Die Politik soll der Verwaltung dabei den Auftrag geben, die notwendigen Finanzmittel für das Obdach Krefeld zu ermitteln und dem Ausschuss zur finalen Beschlussfassung vorzulegen.
Die Planung der Stadtverwaltung für das Obdach Krefeld ist eingebettet in das Konzept „Helfen und Handeln“. Es geht dabei um eine engmaschigere Begleitung der Obdachlosen. Ziel ist es, den Obdachlosen eine feste Wohnung zu vermitteln und sie von der Straße zu holen. Dafür müssen diese Personen allerdings bereit sein, Beratung und Begleitung in Anspruch zu nehmen.
Bisher schlafen die Obdachlosen an der Feldstraße in zu Schlafsälen umfunktionierten alten Klassenzimmern. Im „Obdach Krefeld" soll es künftig Zimmer verschiedener Kategorien geben. Baulich sind dabei sowohl eine Sanierung des denkmalgeschützten Schulgebäudes als auch ein Neubau an der Kölner Straße geplant.
Eine Hausordnung legt diesen Regelkatalog fest. Ein Förderverein soll sicherstellen, dass die Anbindung an das Quartier im Südbezirk erfolgt. „Das Ehrenamt wird hier gefordert sein", betont Sabine Lauxen. Installiert werde auch ein Bewohnerbeirat. Die Stadtverwaltung will eng mit den Wohlfahrtsverbänden zusammenarbeiten.