Tierquäler: Zeugin gesucht
Ein Autofahrer hat in der Nähe des Tatorts am Luiter Weg mit einer 17-Jährigen über das geköpfte Pony gesprochen. Sie könnte Hinweise geben.
Krefeld. Die Polizei wertet akribisch alle Hinweise aus, die zur Festnahme des selbst ernannten Tierquälers führen könnten. Der hatte zuletzt in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni auf einer Weide am Luiter Weg einem Zwergpony den Kopf abgetrennt.
Die Polizei sucht nun nach einem etwa 17-jährigen Mädchen, das am nächsten Morgen mit dem Rad auf dem Weg zur Arbeit war und vielleicht wichtige Hinweise geben kann. Ein weiterer Zeuge, der mit seinem Auto auf der Luiter Straße unterwegs war, hat das Mädchen in der Nähe des Tatorts gesehen. Er habe es auch wegen des Ponys am Luiter Weg angesprochen.
Die Polizei bittet diese junge Frau, sich unter der Telefonnummer 634-0 zu melden, da sie als Zeugin eventuell wichtige Beobachtungen gemacht haben könnte.
Wie berichtet, hatte ein Fahrradfahrer am Morgen nach der Tat um 5.20 Uhr den mittig auf dem Luiter Weg liegenden toten Tierkörper gefunden und die Polizei gerufen. Bereits vor drei Wochen hatte der Täter am Mitmachbauernhof Mallewupp an der Ottostraße nachts den schwarzen Zwergschafbock Piet geköpft. Rund eine Woche später tauchte in einem Holzschrank in der Nähe des Tatorts ein Bekennerschreiben auf — unterzeichnet mit „Euer Tierquäler“.
In dieser Zeit wurden am Luiter Weg auch zwei Pferde mit einem Messer verletzt. Die Polizei vermutet inzwischen bei allen drei Attacken denselben Täter.
Was eine solche Tat in den Menschen auslöst, erzählen Krefelder am WZ-Mobil (Siehe Video: Tierquäler in Traar: Anwohner schildern ihre Sorgen) Welches Krankheitsbild und welche Motive der Täter haben könnte, schildert Psychiater Dr. Torsten Grüttert in einem WZ-Interview.
Er geht davon aus, dass der Täter sich auf diese Weise an den Menschen einer bestimmten Region rächen will und sich an deren Angst und deren Schmerz weidet. „Dass er in beiden Fällen ein Bekennerschreiben hinterlässt, darin die Menschen duzt, in dem er mit ,euer Tierschänder unterschreibt, ist hoch provokant“, sagt Grüttert. Vermutlich habe derjenige eine schwere Kränkung selbst durchlebt und wolle nun auch Anderen Leid zufügen.