Polizei Trickbetrüger schlagen 72 Mal zu

Täter haben häufig Senioren im Visier und erbeuten dabei 57 000 Euro.

Polizeipräsident Rainer Furth (3.v.l.), Sandra Ewert (4.v.l.) und  Hans Schneider (3.v.r.) von der Polizei stellen Türschilder und Telefonunterlagen für Senioren vor.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Am Montagvormittag hat ein Unbekannter versucht, einen 73-jährigen Krefelder mit dem sogenannten Enkeltrick am Telefon zu täuschen und Geld zu erlangen. Der Senior bemerkte den Trick und reagierte abweisend, so dass kein Schaden entstand. Der Betrüger bat ihn um eine hohe Summe Bargeld. Klug reagiert, den Versuch durchschaut.

Damit dies noch häufiger passiert, hat Krefelds Polizeipräsident Rainer Furth mit Mitarbeitern im Bürgertreff der Krefelder Familienhilfe über das Vorgehen der Betrüger informiert. Furth sagte: „Betrüger sind sehr schlau. Geben Sie Acht.“ Sehr hilfreich ist der Tür-Aufhänger. Er soll innen an der Klinke der Wohnung angebracht werden und trägt die Aufschrift: „Ich lasse keine Fremden in meine Wohnung! – Polizeirufnummer 110“. Kriminalhauptkommissar Hans Schneider nannte Beispiele von falschen Handwerkern und angeblichen Abgesandten von Stadtwerken oder Behörden. Von 2731 NRW-Trickdiebstählen aus Wohnungen gab es in Krefeld im vergangenen Jahr 72. 20 scheiterten, 52 wurden vollendet. Beim Enkeltrick zählte die Polizei im Jahre 2017  3147. Drei Millionen Euro wurden ergaunert. In Krefeld gab es 15 Versuche, vollendet wurden fünf. Hierbei ergaunerten die Diebe 57 000 Euro.

Ein weiteres Mitbringsel, ein kleines Mousepad, trug die Aufschrift „Fremde am Telefon? – Vorsicht, Betrüger!“ Viele Besucherinnen berichteten von eigenen Erfahrungen mit dem Thema. Die Polizei empfiehlt einen Gang zur Verbraucherberatung: „Legen Sie das kleine Pad neben Ihr Telefon. Erinnern Sie sich, nichts Persönliches preiszugeben.“

Allen Besuchern händigten die Polizisten die Broschüre „Sicher Leben – Ratgeber für Ältere und Junggebliebene“  aus. Die in Zusammenarbeit mit dem Weißen Ring, der Schutzgemeinschaft für Kriminalitätsopfer, herausgegebene Schrift kann bei der Polizei angefordert werden. Sie warnt vor Handtaschenraub und der Teilnahme an betrügerischen Kaffeefahrten ebenso wie vor Gefahren im Internet. Hier lauerten Betrüger, die Zahlungen anfordern und keine oder falsche Ware schicken.

Das Kriminalkommissariat Vorbeugung für Krefeld befindet sich auf der Hansastraße 25 und hat die Rufnummer 634 4902. Besonderer Hinweis: Die Polizei erfragt nie telefonisch Bankdaten. Die Verbraucherberatung Krefeld, Petersstraße 55, hat die Rufnummer 4121 101