U3-Betreuung: Der Kraftakt ist gelungen

Die Zielmarke des Gesetzgebers ist erreicht. Beim Betreuungsgeld liegen bislang nur 15 Anträge vor — 1850 sind möglich.

Krefeld. Es war ein Kraftakt, und er ist gelungen. Die Zielmarke, dass laut Gesetzgeber für 35 Prozent der unter Dreijährigen ein Betreuungsplatz in einer Kita oder Kindertagespflege zur Verfügung stehen muss, hat die Stadt erreicht. Dementsprechend ist bisher kein Platz eingeklagt worden.

Außerdem: In Krefeld können ab sofort 1850 Kinder Anspruch auf Betreuungsgeld geltend machen. Hierfür liegen der Stadt bisher jedoch nur 15 Anträge vor. Der heutige 1. August ist für Eltern und ihre kleinen Kinder also in zweierlei Hinsicht sehr wichtig.

Kitas wurden neu gebaut, alte erweitert und Dependancen gebaut, um dem Rechtsanspruch der Eltern gerecht zu werden und Plätze für die Kleinen zu schaffen. Sozialdezernent Roland Schiffer zeigt sich erleichtert: „Das Aktionsprogramm, das der Rat für die U3-Betreuung verabschiedet hat, zog.

Das Land hat darüber hinaus die Standards gelockert und viel Geld bereitgestellt. Wir sind stolz, das hat vor einem Jahr mit einer Quote von 28 Prozent anders ausgesehen.“ Seitenhieb auf die Politik: „Mehr Personal im Gebäudemanagement haben wir nicht bekommen.“

Dennoch werden einige Kita-Gruppen für ein Jahr mit zehn Prozent überbelegt werden müssen. „Für die Mehrbelegungen werden 17 Fachkräfte eingestellt“, erklärt der Dezernent. „Die sechs Dependancen, die einer Kita in der Nähe zugeordnet sind und 60 weitere U3-Plätze bieten, werden noch einige Zeit weiterbestehen müssen. Sie sind im Herbst bezugsfertig.“

Nach dem Stand von gestern befinden sich noch 56 Kinder auf der Warteliste. Dieser Zahl stehen 48 freie Plätze in der Kindertagespflege gegenüber und 13 in Kitas, die jedoch nicht zentral liegen. Außerdem ist der Mehrbelegungskorridor noch nicht ausgeschöpft. „Hier warten wir jetzt die Anmeldungen der freien Träger ab. Viele Eltern melden ihre Kleinen mehrfach an.“ Es dauere bis in den Oktober, die tatsächliche Nachfrage zu klären. Ein zentrales Anmeldeverfahren für alle Träger würde helfen, existiert in Krefeld jedoch noch nicht.

Übrigens geht der Kraftakt weiter. „Es werden immer mehr Eltern einen Platz suchen.“ Dass es ab sofort für Kinder vom ersten Tag des 15. Lebensmonats — nach Beendigung des Elterngeldbezuges — bis zur Vollendung des 36. Lebensmonats, die im privaten Umfeld betreut werden, 100 Euro monatlich gibt, scheint bei den Krefeldern noch nicht angekommen zu sein. Ab dem 1. August 2014 sind es 150 Euro.