UWG will Baustopp
Kritik an Mehrkosten. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, auf einen Schulpavillon zu verzichten.
Krefeld. Heftige Kritik an der Steigerung der Baukosten für die Sanierung des Kaiser-Wilhelm Museums gab es erneut im Finanzausschuss. Die UWG forderte gar einen sofortigen Baustopp, bis man geklärt habe, wo die Stadt in Zeiten des Nothaushaltes noch Geld investieren kann und will.
Ralf Krings, Fraktionsvorsitzender der UWG, zitierte Museumschef Martin Hentschel mit den Worten, dass Aufgabe des Museums sei, Kunst zu bewahren, nicht Kunst zu zeigen. „Dann brauchen wir ein Depot und kein Museum und der Umbau kann warten“, schlussfolgerte er.
Anlass der Diskussion war die Nachbewilligung der Mehrkosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro, die schon im Verwaltungsausschuss zu heftiger Kritik an der Bauleitung durch Architekt Wilfried Brenne geführt hatte (die WZ berichtete).
FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann legte nach: Nach seinem Auftritt im Verwaltungsausschuss sei nicht zu erkennen, dass er fähig ist, die Bauleitung verantwortlich zu betreuen. Seine Hilflosigkeit gegenüber den ausführenden Firmen sei unprofessionell.
Was nicht nur die FDP, sondern auch die SPD zudem auf die Palme brachte, war der Deckungsvorschlag der Verwaltung. Ein Teil der Mehrkosten soll durch Geld finanziert werden, das für den Bau eines Pavillons an der Bismarckschule vorgesehen war. „Die Museumssanierung darf nicht auf Kosten einer Schule gehen“, sagte SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen.
Planungsdezernent Linne betonte nochmals die korrekte Vorgehensweise in der Auseinandersetzung mit der Fensterfirma und wies darauf hin, dass das Geld für den Pavillon nicht ausgegeben werden dürfe, da in Zeiten des Nothaushalts keine neuen Bauvorhaben genehmigt werden. Für bereits begonnene Vorhaben gelte dies nicht.
Insofern entstehe der Schule kein Nachteil. Sowohl die Bauleitung des Architekten als auch die Bauverwaltung der Stadt seien jeden Tag im Museum, um die Arbeiten zu kontrollieren. Die Mehrkosten seien bei einem so alten Gebäude normal.
Mit den Stimmen von Grünen und CDU wurde das zusätzliche Geld für die Sanierung schließlich doch bewilligt.