Ärger Vereine und Plätze für Rathaus-Fußballer gesucht
Oberbürgermeister Frank Meyer trifft sich mit Anwohnern, um Lösungen für lärmende Kicker zu finden.
Endlich Ferien. Während es im Krefelder Rathaus zum Auftakt der Sommerferien relativ ruhig zugeht, wird auf dem Vorplatz von Kindern und Jugendlichen täglich gekickt. Bis zu 20 Fußballer treffen sich täglich zwischen Mediothek, Rathaus und angrenzenden Wohnhäusern, um dort bis in die Abendstunden zu bolzen. Viele Anwohner sind genervt, beschweren sich immer wieder über Lärm, Beleidigungen und Sachbeschädigung. Einige von ihnen versuchen seit vielen Jahren für mehr Ruhe — vor allem in den Abendstunden — zu sorgen.
Das Thema sorgt in der Bezirksvertretung Mitte seit längerem für intensive Diskussionen. Doch jetzt ist es auch zum Thema von Frank Meyer geworden. Der Oberbürgermeister empfing im Rahmen einer offenen Sprechstunde zwei Anwohnerinnen der Carl-Wilhelm-Straße, die sich seit Jahren massiv über den von den Kindern und Jugendlichen beim Kicken verursachten Lärm zu beschweren. Gemeinsam versucht man jetzt eine Lösung zu finden. Ein erster Ansatz: Ein Schild, auf dem das Fußballspielen auf dem Von-der—Leyen-Platz nur noch für Kinder bis neun Jahren erlaubt ist. Eine Idee aus dem Rathaus, die aber bereits in der vergangenen Bezirksvertretungssitzung Ende Juni eher wenig Anklang fand.
Viel mehr wollen sich Anwohner und Politiker jetzt dafür einsetzen, mit den Kickern vom Rathausvorplatz ins Gespräch zu kommen und ihnen mögliche Alternativen anbieten. „Wir sind in Gesprächen mit verschiedenen Vereinen, in denen die Kinder ihrem Hobby auch nachgehen könnten“, sagt Anwohnerin Ursula Vanhouttem. Parallel wird nach Ausweichplätzen für die Kinder und Jugendlichen gesucht. Unweit vom Rathausvorplatz liegt beispielsweise die Bezirkssportanlage des VfR Krefeld. Gespräche sollen geführt werden, um das Problem endlich zu lösen.
Dass es bei der ganzen Diskussion nicht nur ums Kicken an sich geht, ist Ursula Vanhouttem wichtig: „Hier sitzen kleine Kinder bis spät in den Abend ohne Aufsicht rum. Das kann doch nicht normal sein. Außerdem wird hier abends mit Drogen gedealt“, sagt sie. Die Polizei hätte sie schon oft gerufen, den Kommunalen Ordnungsdienst auch. „Ein Rathausvorplatz sollte für alle da sein. Das ist überall in Europa so, nur nicht in Krefeld“, ärgert sich die Anwohnerin, die laut eigener Aussage seit inzwischen 14 Jahren auf das laute Gebolze hinweist.