Verkehr auf Löschenhofweg ist für Anwohner Desaster

Rasende, Vorfahrt missachtende Autofahrer und eine wild zugeparkte Straße sind laut Bürgern vor allem für Kinder eine Gefahr.

Foto: Dirk Jochmann

Ost. Die Anwohner des Löschenhofweges sind genervt. Schon lange. Trotz der vorgeschriebenen Tempo 30-Geschwindigkeit würde dort gerast, alles wild zugeparkt und den in Richtung Friedensstraße fahrenden Autos die Vorfahrt genommen. Denn statt sie auf der engen Straße erst passieren zu lassen, würden die in die andere Richtung fahrenden Verkehrsteilnehmer Slalom um die auf ihrer Seite parkenden Autos fahren und die anderen dann über die Schotter-Parkflächen der Sportanlagen ausweichen. Die Anwohner wünschen sich deshalb ein durchgehendes Halteverbot auf der östlichen Seite.

Dieses Anliegen haben sie in der Fragestunde der jüngsten Bezirksvertretung Ost vorgebracht. Seit vergangenem September gibt es auf dem Löschenhofweg in Höhe von Haus Nummer 85 bis zur Görlitzer Straße wegen der gefährlichen Verkehrssituation ein absolutes Halteverbot. „ Wieso aber nur vor drei Häusern und nicht auf der gesamten Straße“, fragt Brigitte Büren-Ramrath im Namen der Nachbarschaft. Auch andere Anwohner im Saal des Bockumer Rathauses schildern drastische Situationen wegen des Verkehrsaufkommens, das im Laufe der Jahre immer mehr zugenommen hat. „Muss denn einem der Kindergarten- oder Schulkinder dort erst etwas passieren?“, fragt die Nachbarin von Brigitte Büren-Ramrath.

Zunächst finden die Anwohner bei den Bezirksvertretern kaum Gehör. Dirk Czymai vom städtischen Bürgerservice weist sie harsch darauf hin, dass sie doch schon eine Antwort der Verwaltung zu dem Thema erhalten haben, sie aber so tun würden, als ob das Thema neu sei. „Nein, es ist kein neues Thema, aber ein drängendes“, sagt Brigitte Büren-Ramrath. Seit Aufstellen der Halteverbotsschilder im vergangenen Herbst bemühten sie sich darum, dass die Parteien sich dieser Problematik annehmen. Inzwischen wissen sie, dass die Bezirksvertretung Ost für ihren Teil der Straße zuständig sei. Die andere Seite mit den Sportplätzen gehört hingegen laut Bezirksgrenze zu Uerdingen.

Sowohl CDU-Ratsherr Ulrich Lohmar wie auch Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel (SPD) haben sich — wie auch Vertreter der Verwaltung — die Situation vor Ort angeschaut. Über Verkehrssicherheitsmaßnahmen entscheidet laut Czymai jedoch ausschließlich die Stadt und nicht die Politik. Er lehnt ein durchgängiges absolutes Halteverbot ab. Ebenso wie Merkel befürchtet er, dass dann dort schneller als 30 Stundenkilometer gefahren werde. Die parkenden Autos auf der Ostseite hingegen bremsen seiner Meinung nach den Verkehr.

Dass dem nicht zwangsläufig so ist, belegen laut Büren-Ramrath Videos, die Anwohner von den gefährlichen Situationen aufgenommen haben. „Das Ausweichen auf die Restparkplätze ist ein Problem, da liegt die Gefährdung“, sagt Mark Borgwardt. Erst recht dann, wenn in dem Moment aus der Ausfahrt der Sportstätten Kinder mit ihren Rädern rausfahren. Merkel schlägt als Lösung Poller gegen Parker vor. „Das richtige Gremium für die Problematik ist der Bauausschuss“, erklärt FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann.

Die Anwohner wünschen sich eine baldige Lösung: Wenn demnächst die geplanten zwei neuen Kleinfeld-Arenen gebaut würden, müsse mit noch mehr Verkehr gerechnet werden. „Wieso muss ein solcher Verein eigentlich keine eigenen Parkplätze bauen, wenn er neue Sportstätten bauen darf?“, fragt sich nicht nur Brigitte Büren-Ramrath.